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1930

 

 


18.01.

 


Albin Steinbach gibt sein Amt als Vorsitzender der „Männer-Liedertafel Ammendorf an Carl Utgenannt ab.

 

 


01.02.

 


In der Nacht zum 02.02. wird der 25 jährige Walter Gräfe an der Kirchhofsmauer in der Friedenstraße erschlagen.

 

 


20.07.

 


Bezirksturnfest in Ammendorf.

Am Morgen des Festtages zogen Spielmannszüge durch die Straßen von Ammendorf zum Weckruf. Dann begannen die Wettkämpfe auf der von Otto Zimmermann und Walter Borst gut vorbereiteten Kampfbahn des Ammendorfer Stadions. Auf der Wiese hinter der Hauptkampfbahn, da, wo später das Schwimmbad war, standen die Geräte (4 Recks, 4 Barren, 5 Pferde) und die Fechtbahn. Während der Wettkämpfe waren die Terrassen mit Zuschauern dicht gefüllt. Über das Abschneiden der Ammendorfer Sportler bei diesem Fest ist leider nichts bekannt.

 

 


31.08.

 


Im Schützenhaus Ammendorf findet das Gausängerfest statt.

 

 


14.09.

 


Reichstagswahl. Das Wahlergebnis sah in Ammendorf wie folgt aus:

Partei

Stimmen

Anteil

SPD

1244

15,9 %

Deutschnational

617

7,9 %

Zentrum

113

1,4 %

KPD

3471

44,3 %

NSDAP

1026

13,1 %

 

 

 


28.09.

 


Die Gauturnmeisterschaften finden in Ammendorf statt. Über das Abschneiden der Ammendorfer Sportler ist nichts bekannt.

 

 


01.12.

 


Volkszählung:

Ammendorf hat 14 021 Einwohner.

Erneut wird Kurt Rothe vom A.K.C. Deutscher Meister im Einerkajak auf der Kurzstrecke. Gleichzeitig erringt er in seiner Disziplin den Titel eines „Kampfspielmeisters“.

Im Verlaufe des Jahres kam es im Fuhrunternehmen Schröter in der Hohen Straße zu einem Brand, der durch den Einsatz aller Ammendorfer Wehren gelöscht wurde.

Deutschland hat 4,38 Mio. Arbeitslose.

 


1931

 


27.03.

 

Die Hallischen Sportnachrichten schreiben:

„Im Saalegau Fußball stehen jetzt die letzten Entscheidungen um die Meisterschaft der Ib-Klasse bevor. Nachdem sich Ammendorf 1910 und Preußen Merseburg als Gruppenmeister qualifiziert haben, geht es jetzt darum, nach dem Ausscheidungssystem den Klassenmeister zu ermitteln. Ammendorf 1910 oder Preußen Merseburg - wer steigt in die Liga auf. Ammendorf wird mit folgender Aufstellung antreten: Drigalla I, Drigalla II, Klimeck, Gebhardt, Häußler, Bruder, Hentschel, Metze, Behrend, Preuß, Mutterlose. Die Ammendorfer wurden bereits 1928 Meister des Saalegaues.

 

 


14.06.

 


Die „Männer-Liedertafel Ammendorf“ gibt vor dem Rathaus ein Chorkonzert.

 

 


27.06.

 


Die „Männer-Liedertafel Ammendorf“ gibt anlässlich des einjährigen Bestehens des Restaurants „Elsterstrand“ (Eigentum des Sangesbruders Alwin Müller, genannt der „Hirsch“) im Garten, ein Werbekonzert. Die „Männer Liedertafel“ hat jetzt 112 Mitglieder davon 64 aktive Sänger.

 

 


06.11.

 


Das Kriegerdenkmal in Beesen, welches ursprünglich zwischen den beiden Friedenseichen von 1866 und 1870/71 aufgestellt wurde, wird zur Kirche umverlegt. Es wird neben der 1917 gepflanzten Reformationseiche aus Wittenberger Absaat vor dem Kircheneingang, aufgestellt.

Der Pfarrvikar Wilhelm Bohne betreut die katholische Gemeinde da Pfarrvikar Wittelsbach Pfarrer in Zeitz wird.

Das „Freibad Elstermünde“, auf der Halbinsel zwischen dem Stillem Wasser und Elster gelegen, erfreut sich nach wie vor eines großen Zuspruchs. Später brennt die Anlage, vermutlich durch Blitzschlag veranlasst, ab. Der genaue Zeitpunkt ist unklar. Damit haben die Ammendorfer Nudisten kein Freibad mehr. Auch das Bootshaus fiel den Flammen zum Opfer.

Die Holzbrücke, die über die Elster nach Burg führte, wird durch eine massive Betonbrücke ersetzt. Diese wird 1945 von der Wehrmacht gesprengt und danach wird wieder eine stabile Holzbrücke gebaut.

Kurt Rothe wird im Einerkajak auf der Kurzstrecke erneut Deutscher Meister. Das ist sein 5. Meistertitel, den er in ununterbrochener Folge erringen kann.

Die Pfarrstelle St. Wenzel wird vertretungsweise von dem Beesener Pfarrer K. Hensel betreut.

Der TV Ammendorf hat nun 375 Mitglieder. Darunter 80 Knaben und 110 Mädchen.

Hervorgerufen durch die Weltwirtschaftskrise schließen viele Ammendorfer Betriebe und die Arbeitslosigkeit steigt enorm an. Die Armut nimmt rasant zu.

 

 

1932

 

 

 


Ammendorf hat 12 358 Einwohner. Zum Schulbezirk Ammendorf gehören die Gemeinden Ammendorf, Gröbers, Wörmlitz-Böllberg, Döllnitz und Lochau mit einer Gesamteinwohnerzahl 21 662. Die für diesen Bereich zuständige Berufsschule unterrichtet

  • 3 Klassen Handel
  • 17 Klassen Gewerbe
  • 21 Klassen Hauswirtschaft
  • 21 Klassen Landwirtschaft.

Des Weiteren bestehen eine selbständige, voll ausgebaute Mittelschule, zwei Grundschulen (Radewell, Planena und Friedenschule) und eine zweiklassige private katholische Schule.

Die wirtschaftliche Rezession ist sehr groß. Die Arbeitslosigkeit hat einen hohen Stand erreicht. In Ammendorf sind 15% der Männer ohne Arbeit. Die erst wenige Jahre zuvor eingeführte Arbeitslosenversicherung kann nur die größte Not lindern. Das Arbeitslosengeld wird nur 6 Monate gezahlt. Danach bekommen Bedürftige eine geringe Unterstützung durch die Gemeinde (12 Mark pro Woche).

 

 


13.03.

 


Reichspräsidentenwahl

Das Wahlergebnis sieht in Ammendorf wie folgt aus:

 

Stimmen

Prozent

Duesterberg

615

7,7

v. Hindenburg

2421

30,2

Hitler

1389

17,3

Thälmann

3557

44,4

Winter

33

0,4

 

 

 


April

 


In Ammendorf findet ein Lehrgang der Saalkreis Feuerwehren statt. Der Leiter des Kurses ist Kreisbrandmeister Eberlein. Der Kurs bestand aus einem theoretischen Teil und praktischen Vorführungen. An diesem Lehrgang nahmen die Freiwillige Feuerwehr Ammendorf und die Betriebswehren der Firmen Hartmann, Lindner und der Papierfabrik teil. Die praktische Vorführung erfolgte an der Friedenschule. Das Wasser wurde mit Schläuchen aus der Elster herangeführt. Innerhalb von 9 Minuten waren die Schlauchleitungen verlegt und der Befehl: „Wasser marsch!“ wurde ausgeführt.

 

 


04.05.

 


Die „Männer-Liedertafel Ammendorf“ gibt vor dem Rathaus ein Konzert.

 

 


10.04.

 


Reichspräsidentenwahl (Stichwahl).

Das Wahlergebnis sieht in Ammendorf wie nachstehend aufgeführt aus.

 

Stimmen

Prozent

v. Hindenburg

2594

34,5

Hitler

1897

25,2

Thälmann

3033

40,3

 

 

 


04.09.

 


In Schkeuditz fand eine große Fechtveranstaltung statt. Die Mannschaften von Schkeuditz, Weißenfels 1861, MTV Merseburg und der TV Ammendorf kämpften auf Florett und Säbel. Der TV Ammendorf gewann das Säbelturnier und erreichte im Florettfechten den 2. Platz.

 

 

 


06.11.

 


Reichstagswahl.

 

Stimmen

NSDAP

1396

SPD

1364

KPD

3729

Zentrum

124

Deutschnational

649

Radikal. Mittelstand

19

Deutsche Volkspartei

77

Christl. Sozial. Volksdienst

11


Hermann Baum
führt erfolgreich die Mineralöl- Großhandlung und Fabrikation in der Hallesche Straße 160a. (heute Merseburger Straße).

Der Ammendorfer Sportler Albert Wöhlmann nimmt als Torwart einer Arbeiterhandballmannschaft an der Arbeitersport-Olympiade in Wien teil.

Deutschland hat 6 128 429 Arbeitslose. Das ist der Höchststand.

 

 


23.12.

 


Fußballgroßkampftag in Ammendorf. Die ersten Männermannschaften von Ammendorf 1910 und Sportfreunde Halle spielen gegeneinander und trennen sich unentschieden 2:2.

 

 

1933

 


19.01.

 


Die Gemeindevertretung beschließt die Mitwirkung des Projektes zur Regulierung der Weißen Elster.

 

 


30.01.

 


Der Reichspräsident Paul v. Hindenburg beruft nach dem Rücktritt Kurt v. Schleicher’s Hitler zum Reichskanzler.

 

 


02.02.

 


Die Regierung verbietet der KPD die Organisation und Durchführung von Demonstrationen.

 

 


28.02.

 


Beginn der Verhaftungswelle gegen Funktionäre und Mitglieder der KPD einen Tag nach dem Reichstagsbrand.

Der „Ammendorfer Arbeitergesangsverein“, der „Freie Männerchor“ und der Arbeitersportverein „Fichte“ werden verboten und aufgelöst. Das vorhandene Eigentum, wie das Schriftgut, wird entschädigungslos beschlagnahmt.

 

 


06.03.

 


Otto Sonnenberg (NSDAP) wird als kommissarischer Gemeindeschulze eingesetzt. Friedrich Rothe (SPD) wird abgesetzt.

Leutnant Dubbick (Führer des Ammendorfer Soldatenbundes und Sturmbannführer der SA) wird als Rektor der Friedenschule eingesetzt.

 

 

 


12.03.

 


Gemeindewahlen im Saalkreis. In Ammendorf sieht das Wahlergebnis wie folgt aus:

 

Stimmen

NSDAP

1736

SPD

1166

KPD

2706

Ordnungsblock

1748

Die Reichsregierung erhöht den Jahresurlaub von bisher 3 Arbeitstagen auf 6 Tage. Bis zum Jahre 1939 erhöht sich der Jahresurlaub auf insgesamt 12 Arbeitstage (Sonnabend ist ein Arbeitstag).

 

 


20.04.

 


Die „Nachrichten des Krieger-Verbandes“ schreibt:

„Am 07.05.1933 findet der Frühjahrs- Abgeordnetentag im Vereinslokal Deutsches Haus Beesen (Elster) des Kriegerverbandes Halle und Saalkreis statt. Aufstellung in Ammendorf am Rathaus um 1 Uhr zum Propagandamarsch zum Denkmal in Beesen. Ab 3:30 Uhr Konzert im Zelt und Unterhaltungsmusik in den unteren Räumen des Vereinslokals. Für Gäste und deren Angehörige Besichtigung des Wasserwerkes. Von 7:30 Uhr abends an Festball anlässlich des 65 jährigen Stiftungsfestes.“

 

 


02.05.

 


Die Gewerkschaften werden verboten.

 

 


10.05.

 


Die von der NSDAP ins Leben gerufene Deutsche Arbeitsfront (DAF) tritt ins Licht der Öffentlichkeit.

 

 


01.06.

 


Otto Sonnenberg (NSDAP) wird hauptamtlicher Gemeindeschulze.

 

 


22.06.

 


Die SPD wird verboten.

 

 


24.06.

 


Die bürgerlichen Parteien lösen sich auf.

 

 


20.07.

 


Unterzeichnung des Konkordats zwischen der Reichsregierung und dem Papst, das der faschistischen Diktatur die Anerkennung durch das Oberhaupt der katholischen Kirche bringt.

 

 


03.09.

 


Kanuten des AKC 21 gewinnen die 4.Langstreckenregatta des Saalegaus im Ober-Elbe-Kreis in Ammendorf. Im Verlaufe des Jahres wird der Verein für Vogelschutz Ammendorf unter dem Motto „Helft unserer Heimat und unserer Vogelwelt“ gegründet. Vereinsleiter wurde Ernst Seifert aus Ammendorf in Gemeinschaft mit den Mitgliedern Karl Betemann Döllnitz  und Hellmuth Wallroth Ammendorf. Zur Gründung fanden sich 23 Mann zusammen.

Die einklassige Grundschule in Planena wird geschlossen. Ab sofort müssen die 11 Kinder, die von der Lehrerin Frau Kutschke unterrichtet wurden, zum Unterricht in die Friedensschule.

Die Feuerwehren der Stadt Ammendorf verfügen über 5 Motorspritzen. Sie verteilen sich wie folgt:

2 Stück  Freiwillige Feuerwehr Ammendorf

1 Stück Betriebsfeuerwehr Gottfried Lindner AG

1 Stück Radeweller Papierfabrik

1 Stück Chemische Fabrik Buckau Ammendorf.

 

Die Naturfreunde lösen sich auf. Ihr Heim auf dem Hopfenberg wird Eigentum der Gemeinde Ammendorf.

Georg Paul Hans Krammisch wird Pfarrer in der St. Wenzel Kirche Radewell.

Der Ammendorfer TV  hat  294 Mitglieder.

Ammendorf hat 13 786 Einwohner, davon sind 11 720 evang.,  545 kathol. und 2 jüdischen Glaubens.

 

 

1934

 

 

 


Die Kampfstofffabrik „Orgacid“ (Eisenbahnstr.) wird aufgebaut.

 

 


29.06.

 

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Das Gesetz über den Reichsarbeitsdienst (RAD) wird verabschiedet. Es legt eine halb-

jährige Arbeitsdienstpflicht für alle Personen im Alter von 18 bis 25 Jahren fest. Der

Arbeitslohn beträgt 1,- RM pro Tag.

 

 

 

 


Ernst Friedrich Hermann Henselin wird Pfarrer in der Ammendorfer St. Katharina Gemeinde.

Im Nordwesten von Merseburg wurde mit dem Bau des Flugplatzes begonnen, der im Oktober 1935 vom Reichsluftfahrtminister Hermann Göring eingeweiht wurde. Dieser Flugplatz war für den Objektschutz der Leuna-Werke, der Chemieanlagen bei Böhlen und der sich im Aufbau befindlichen Buna-Werke sowie der Städte Leipzig, Merseburg und Halle vorgesehen.

Der Lehrer Walter Bauer wird als „erzieherisch unzuverlässig“ eingestuft und vom Dienst an der Friedenschule entbunden und nach Dölau strafversetzt. Der spätere Prof. Dr. Walter Bauer schrieb über 80 Bücher, einige tausend Gedichte, hunderte von Kurzgeschichten, Essays, Hörspiele und Theaterstücke. Die Stadtbibliothek Merseburg trägt seinen Namen. Er wanderte 1952 als freier Schriftsteller, in der BRD lebend, nach Kanada aus wo er am 23.12.1976 in Toronto verstarb.

In der Serie 1933 / 34 belegen die Sportfreunde Halle in ihrer Staffel den ersten Platz und erreichen damit die Aufstiegsberechtigung in Deutschlands höchste Fußballliga. In der nächsten Serie spielen sie in der Gauliga 6 ( Mitte ).

Im Verlaufe des Jahres begann die Baugemeinschaft Rosengarten – Halle (Saale)– Ammendorf mit dem Aufbau der Siedlung Gartenstadt Rosengarten. Im Jahre 1939 wurde der Aufbau abgeschlossen.

Unter der Oberleitung des Gemeinde-Bau-Ingenieurs Joly wurden in den letzten 7 Jahren folgende  Objekte fertig gestellt:

  • Wohnhäusergruppe auf der Silberhöhe (63 Wohnungen)
  • Bauten an der Fichtestraße (59  Wohnunge )
  • Polizeiverwaltungsgebäude (16 Wohnungen)
  • Friedenschule, Turnhalle und Berufsschule
  • Wohnhäuser Ellernblock (164 Wohnungen)
  • Wohnhäuser Parkstraße (72 Wohnungen)
  • Wartehalle und Geschäfte Nähe Rathaus
  • Medizinisches Bad am Rathaus
  • Neupflasterung Hallesche Str.; Hopfenberg; Hindenburgstr.; Brauhausstr.; Mittelstr., Ellernstr.; Burgstr und Milchstr.
  • Eisenbetonbrücke über die Elster
  • zwei größere Sportplatzanlagen

 

 

1935

 


10.02.

 


Hugo Schunke lädt ein zum ersten großen Maskenball in das Deutsche Haus in Beesen. Im Saal spielt das vollbesetzte Ballorchester. In den unteren Räumen wird das Bockbierfest gefeiert. Beginn 18°°Uhr. Eintritt 50 Rpf. Der Tanz ist frei.

Die Reichswehr lagert auf dem Gelände der „Orgacid“ Stoffe zur Herstellung von Giftgasen ein (Gelbkreuz). Dr. Eugen Möllney wird als Betriebsleiter eingesetzt.

Im Schatten der Feierlichkeiten zum 250.Geburtstag von Halles größtem Sohn, Georg Friedrich Händel, verhaftet die Gestapo viele Antifaschisten. Nach Monaten der Bespitzelung wurde im Januar die Bezirksleitung der KPD in einer Privatwohnung in der Thüringer Straße festgenommen, im Februar war mit 300 weiteren Verhaftungen „aufgeräumt wurden“, wie die Gestapo–Stelle Halle vermerkte. Zu den Verhafteten gehörten neben der dann im Polizeigefängnis Halle  totgeprügelten Kontoristin Helene Glatzer (1902-1935) die drei Leiter des linken Arbeitersportbundes „Rotsport“: der Stellmacher Otto Bruder (1908-1945) aus Beesen wurde am 8. Februar, der Schriftsetzer Otto Weber am 11. Februar und der Bierbrauer Otto Witteborn am 12. Februar festgenommen. Otto Bruder wurde zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt, die er im Roten Ochsen verbüßte. Er wurde im April 1945 auf einem der berüchtigten Todesmärschen von der SS ermordet.

 

 


April

 


18 Eigenheime werden in der Kanenaer Str. bezogen (Südseite bis zur von-der-Heydt-Str., „Arbeitslosensiedlung“). Bauträger „Eigene Scholle“.

 

 


08.05.

 


Der Brandmeister der Werksfeuerwehr der Gew. d. Gottfried Lindner AG, Karl Studier wird für seine 25 jährige Dienstzeit mit der Ehrenplakette ausgezeichnet.

 

 


16.05.

 


Einführung der Arbeitsbücher.

 

 


23.05.

 


Der 19-jährige hallesche Motorradsportler Erich Weise jun. verunglückt tödlich  auf der Halleschen Straße in Höhe der Farbenfabrik Hartmann. Er war mit seinem neuen Norton-Motorrad aus Halle kommend, mit ziemlich hoher Geschwindigkeit auf Probefahrt in Richtung Merseburg. Er wollte gegen 15:45 Uhr einen Lastwagen überholen. Dabei übersah er einen Mann der auf der Fahrbahn Vermessungsarbeiten ausführte. Dieser blieb mit schweren Verletzungen auf der Fahrbahn liegen. Erich Weise jun. geriet in Folge des Zusammenstoßes auf die linke Fahrbahn und stieß mit einem in Richtung Halle fahrenden Lieferwagen zusammen. Der Zusammenstoß war so heftig, dass er auf den Radfahrweg geschleudert wurde. Erich Weise jun. war auf der Stelle tot. Der verletzte, Hans Heber aus Ammendorf,  musste mit einem Bruch des rechten Unterschenkels und zahlreichen Hautabschürfungen  am Kopf in das Barbara Krankenhaus eingeliefert werden.

 

 


26.06.

 


Die Reichsregierung erlässt das Gesetz zur Bildung des Reichsarbeitsdienstes. Dieses Gesetz besagt, dass alle Männer zwischen dem 18. und 25. Lebensjahr eine sechsmonatige Dienstzeit ableisten mussten. Sie war dem zweijährigen Wehrdienst vorgelagert. Am 04.09.1939 wurde dieses Gesetz auch auf die weibliche Bevölkerung ausgedehnt.

Der Arbeitsmann verdiente am Tage 25 Reichspfennige. Der Vormann erhielt 50 Reichspfennige und der Obervormann 75 Reichspfennige.

Die Sportfreunde Halle erreichen in der Gauliga 6 ( Mitte ) den 5. Tabellenplatz.

 

 


10.08./18.08.

 


Der Ammendorfer Fußballclub 1910 begeht sein 25 jähriges Bestehen mit einer Festwoche. Vorsitzender des AFC 1910 ist Oswin Meilich.

 

 


Nov.

 


Der „Reichsluftschutzbund“ gibt ein Merkblatt für den Luftschutzhauswart heraus.

 

 


01.12.

 


Volkszählung: Ammendorf hat 14 352 Einwohner.

Der Pfarrvikar Dr. Karl Schlütz betreut die Katholische Gemeinde. Es kam zu einer liturgischen Erneuerung. Die Taufe wurde jetzt mit der Gemeinde im Anschluss an die heilige Messe gefeiert. Es wurden Choralgesänge gepflegt  Wöchentlich wurden Bibel- und Liturgiekreise abgehalten.

Das Naturfreundehaus auf dem Hopfenberg wird Heim der Hitlerjugend (HJ). Die Naturfreunde wurden entschädigungslos enteignet.

Im Verlaufe des Jahres wird der „Schwimmverein Elstermünde“ in den „Ammendorfer TV“ aufgenommen. Damit verfügt nun der TV über ein ausbaufähiges Objekt für ein eigenes Vereinsheim und eine Pflegestätte für den Schwimmsport. Auch für die Bootsfahrer war nun gesorgt. Der Turnverein zählte 362 Mitglieder.

Die Gaststätte „Zum Rosengarten“ wird von Friedrich Knaubel und seiner Frau übernommen. Bis Anfang der 50er Jahre wurde die beliebte Gaststätte bewirtschaftet. Im Verlaufe des Jahres wurde die Siedlung Rosengarten rund um die Pappelallee errichtet.

 

 

1936

 

 

 


Ammendorf kauft 80 000 qm Land an der Siebenhufenstr. (Bürgermeister Sonneberg).

 

 


März

 


Auf der Gemeinderatssitzung werden 2 500 RM für die Errichtung eines Krieger-Ehrenmals auf dem Hindenburgplatz bewilligt. Der Ammendorfer Otto Gutschalk ist Mitglied der Deutschen Olympiamannschaft in der Disziplin Steinstoßen. Da diese Disziplin kurzfristig aus dem Olympia-Programm gestrichen wurde, kann er nicht als Aktiver an den Olympischen Spielen teilnehmen.

 

 


20.05.

 


Heinz Dehne wird in der Friedrichstr.63 geboren. Er ist später (ab 1975) als Prof. Dr. rer. nat. (für Organische Chemie/Naturstoffchemie) an der Universität Rostock tätig.

 

 


21.06.

 


Einweihung des Ehrenmals für die Gefallenen des Weltkrieges 1914 bis 1918 in Ammendorf auf dem Hindenburgplatz. . Die Ausführung stammt von dem Ammendorfer Bildhauer Benndorf. Nach dem II. Weltkrieg (1945) wird das Ehrenmal beseitigt.

 

 


23.06.

 


Die Mitteldeutsche National-Zeitung berichtet, dass als Auftakt des Deutschen Jugendfestes in Ammendorf ein Heim der Hitler-Jugend am Hopfenberg eingeweiht wurde. Bürgermeister Sonnenberg übergab die Räumlichkeiten in Anwesenheit von Heinze und Henkel (beide NSDAP).

 

 


24.06.

 


Die „Hallischen Nachrichten“ schreibt:

„Leunasiedlung auf dem „ Siebenhufenplan“. Eine soziale Tat des Ammoniakwerkes Merseburg- Errichtung von 98 Siedlerstellen in Ammendorf-Der Doppelhaustyp mit Gartenland- Die Werksangehörigen sechs Monate beim Bau.“

 

 


Juli

 


Im Verlaufe des Monats werden die neuerrichteten Häuser der oberen Kanenaer Straße (Südseite) bezogen. Die Sportfreunde Halle belegen zum Abschluss der Serie 1935 / 36 der Gauliga 6 Mitte den 3.Platz.

 

 


11.11.

 


Richtfest der Häuser des ersten Abschnittes der Leunasiedlung.

Die von-der-Heydt-Str., bis dahin eine Schlippe, wird auf Straßenbreite gebracht und gepflastert.

 

 

1937

     


Gottfried Lindner beginnt mit dem Bau von Siedlungshäusern für leitende Angestellte (heute: Straße der Waggonbauer).

 

 


15.02.

 


Die Großgemeinde Ammendorf erhält auf Grund einer Verfügung des Oberpräsidenten der Provinz Sachsen das Stadtrecht verliehen. Ammendorf hat 15 000 Einwohner das sind mehr als die Städte Wettin, Könnern und Löbejün zusammen Bürgermeister wird der bisherige Gemeindeschulze und Amtsvorsteher Otto Sonneberg.

Die Sportfreunde Halle erkämpfen in der Spielserie 1936/37 den 4. Tabellenplatz in der Gauliga 6 (Mitte).

 

 


31.03.

 


Aus dem Tätigkeitsbericht der Feuerlöschpolizei Ammendorf  für den Zeitraum vom 01.04.1936 bis zum 31.03.1937 geht u.a. hervor, dass der Wehr im Berichtszeitraum 4 Gerätehäuser und 2 Übungstürme zur Verfügung standen. Die Mannschaftsstärke der Feuerlöschpolizei  Ammendorf betrug 67 aktive Feuerwehrmänner. Die geforderte Sollstärke von 72 Mann wurde nicht erreicht.

 

 


26.04.

 


Die zweite Strafkammer Halle verkündet das Urteil gegen den 36-jährigen Hermann Drescher und den 30-jährigen Willi Bense, beide aus Ammendorf. Drei Jahre Zuchthaus wegen gemeinschaftlichen schweren rückfälligen Diebstahls vorbestraft (der eine 14 Mal der andere 8 Mal). Sie gehörten der Geigenmüller Bande an, die die Umgebung der Silberhöhe in Angst und Schrecken hielt.

 

 


25.05.

 


Die Saale Zeitung schreibt:

„ Auf einem Ammendorfer Bauernhof biss sich eine Ratte in die Zunge des Hofhundes fest. Das verzweifelt kämpfende Tier konnte nur mit Mühe von der Ratte befreit werden.“

Zur Kaninchenausstellung erhält der Züchterverein „Fortschritt“ (G6)  von der Gemeinde Ammendorf einen Geldpreis in Höhe von 3,- Mark (!).

 

 


03.07.

 


Volkszählung: Ammendorf hat 15300 Einwohner.

Aufbau des Lagers des Reichsarbeitsdienstes (RAD) in der Siebenhufenstraße.

 

 


März

 


Beginn des Bezugs der Häuser des ersten Abschnittes der Leunasiedlung.

Bau des zweiten Abschnittes der  Leunasiedlung.

Abschnittsleiter Herr Langholz

(Siebenhufenstr. und Leunaweg bis zum Fasanenweg

Heimstättenweg Nr 55 bis Nr. 82).

74 Siedler.

 

 


10.04.

 


Auf der Jahreshauptversammlung des TV Ammendorf legte Walter Borst die Funktion des Vereinsführers nieder. Einstimmig wurde Richard Schulze zum Vereinsführer gewählt.

 

 


Juni

 


Das Kreisturnfest fand in Halle statt. Sieger des TV Ammendorf  wurden Kurt Dietrich, Richard Moser, Franz Zimmermann, Gerhard Wagner, Heinz Masemann, Heinz Pretzsch, Hans Jarchow, Gustav Godehardt, Paul Wilde, Albert Popella, Elisabeth Muczka, Gertraude Paulus, Gisela Godehardt, Inge Schorch, Käthe Zimmermann, Ursula Valentin,  Gertraude Brechlin, Ruth Läuter und Erika Henze.

Im gleichen Monat wurde Hermann Valentin für seine 50 jährige Mitgliedschaft im TV Ammendorf geehrt. Er wurde Ehrenmitglied der Deutschen Turnerschaft.

 

 


19.06.

 


Die „Saale-Zeitung“ schreibt:

„Aus Anlass des 70. Geburtstages des Schneidermeisters Eduard Kurze, wohnhaft in Ammendorf. Brauhausstraße 05, fand sich gestern die Männerliedertafel Ammendorf zusammen, um dem Geburtstagskind ein Ständchen zu bringen. Eduard Kurze ist einer der ältesten Sänger in Ammendorf und besitzt die höchste Auszeichnung des Deutschen Sängerbundes, den Sängerbrief für 50jährige aktive treue Sängertätigkeit.“

„Auf der Reichsstraße 91 wird hinter Ammendorf der Bau der Elster- und der ersten Flutbrücke (sog, Zigeunerbrücke) vom Preußischen Landesbauamt in Angriff genommen. Damit soll an der Ausgangsstraße von Ammendorf nach Merseburg einer großen Verkehrsschwierigkeit abgeholfen werden, da die Straße an dieser Stelle nun gerade gelegt wird. Jetzt ist mit der Aufstellung einer Notbrücke begonnen worden, über die der Verkehr bis zur Fertigstellung des Neubaus der Brücken rollen wird.“

 

 


03.07.

 


Die National Zeitung berichtet:

„In dem neuen Schwimmbad, das die Stadt Ammendorf auf der Kampfstätte errichtet und über das wir schon wiederholt berichteten, ist man noch immer emsig bei der Arbeit. Da sich noch in letzter Stunde kleinere technische Schwierigkeiten ergeben haben, erschien, wie der Bürgermeister Sonneberg mitteilte, eine Hinausschiebung der Eröffnung des Bades um nur einige Tage dringend geboten. Die Badeanlage selbst wird aber am Sonntag, im Anschluss an den Festumzug, zur allgemeinen Besichtigung freigegeben.“

Die „Mitteldeutsche Saalezeitung“ schreibt:

„Aus ältester und jüngster Zeit. Ein Gang durch das Heimatmuseum in Ammendorf. Der Konrektor und Heimatforscher Otto Schroeter führte durch die von ihm eingerichtete Heimathalle- in der Friedenschule.“

 

 


03.-05.07.

 


Auf Grund der Verleihung des Stadtrechtes an die Gemeinde Ammendorf beschloss die Stadt Ammendorf, in der Zeit vom 03. bis 05. Juli 1937 ein Heimatfest zu begehen.

 

 


05.07.

 


Die Saale-Zeitung schreibt:

„Heimatfest in Ammendorf. Eine Stadt zeigt ihre reiche Geschichte. Glänzend verlaufener Begrüßungsabend / Festaufführung – Ein redend Wappenbild. Ein Festumzug ist der Höhepunkt des Festes.“

Gründung des Deutschen Siedlerbundes „ Siedlergemeinschaft des Ammoniak-Werkes Merseburg in Ammendorf“. Im Dezember waren 97 Siedler Mitglied der Gemeinschaft.

Kassierer waren Herr Hoffmann, Heimstättenweg

Krummhaar, Siebenhufenstr.

Haupt, Leunaweg

Kassenprüfer waren Meinekat, Siebenhufenstr.

Weinert, Leunaweg

Habermann, Hasenweg

Beginn des Baus des zweiten Abschnittes der Heimstättensiedlung (Heimstättenweg Nr. 83 bis Nr. 106).

In der Kanenaer Str. werden die Häuser Nr. 49-59 (ungerade Hausnummern) und in der Brückenstraße die Nr. 54-57 errichtet.

 

 


13.07.

 


In der Heimstättensiedlung – II. Abschnitt – ist Richtfest.

 

 


21.09.

 


Die „Saale Zeitung“ schreibt:

„Wie wir noch erfahren, ist von der Stadt Halle als Eigentümer   das Mühlholz dem Ammendorfer Vogelschutzverein überlassen worden, um als Erholungspark für Ammendorf ausgebaut zu werden. Wege sollen hier ausgebaut werden, damit so ein Ausgleich für das geschützte Gebiet des Burgholzes geschaffen wird. Die Arbeiten dazu sind bereits in Angriff genommen.“  

 

 


05.10.

 


Die Sportfreunde Halle spielen gegen Schalke 04 und erreichen ein ehrenvolles 1:4.

Schalke spielt mit folgender Mannschaft: Klodt, Bornemann, Schweißfurt, Prinz, Gellesch, Sontow, Kalwitzki, Szepan, Portgen, Urban, Mecke.

Die Ammendorfer spielen in folgender Aufstellung: Michels, Thieme, Hartmann,

Godan, Böttger, K. Krampe, A. Krampe, Warnecke, Häußler; Föhre, Knoth.

Das Spiel fand in der mitteldeutschen Kampfbahn in Halle statt.

Im Chemischen Werk Ammendorf wurden 88 Quecksilberzellen (8 000 A) gebaut. Sie wurden nach einer werkseigenen Konstruktion aus Billiter-Zellen entwickelt.

Im Verlaufe des Jahres wurde auf dem Kirschberg (zwischen Beesen und Wörmlitz liegend) eine Kaserne für das 38. Flakregiment der Wehrmacht errichtet und bezogen.

 

 

1938

 


06.01.

 


Die Reichsmeldeordnung wurde eingeführt.

 

 


März

 


Weiterführung des Siedlungsbaues mit Unterstützung der Farbenfabrik Hartmann, der Papierfabrik Radewell und der Chemischen Fabrik Buckau Werk Ammendorf (80 Anträge liegen vor).

Klempnermeister Albin Steinbach feiert seinen 75.Geburtstag. Gleichzeitig feiert er sein 50jähriges Meisterjubiläum, sein 50jähriges Geschäftsjubiläum, sein 50jähriges Ehejubiläum und sein 50jähriges Jubiläum als aktiver Sänger.

Bei hellem Fackelschein brachte die Ammendorfer Männerliedertafel, ihrem ältesten Sangesbruder, ein würdiges Ständchen. Viele Gratulanten haben sich eingefunden unter ihnen auch der Bürgermeister Sonneberg.

Ende Mai beginnt der Ausbau der Halleschen Straße.

Im Anschluss an den Ausbau der Reichsstraße 91 und die Begradigung dieser Straße an der Elster- und Elsterflutbrücke wird die Hallesche Straße in einer Breite von neun Meter Fahrdammbreite neu gepflastert.

In diesem Zusammenhang wird der Schachtgraben, der Ammendorf von Ost nach West durchquert, (er leitet die Wässer der  Grube von der Heydt in die Elster) in Höhe der Schmiede Bachmann in Betonrohren unter der Straße durchgeführt.

 

 


19.06.

 


Die „Mitteldeutsche Nationalzeitung“ schreibt:

„172 Arbeiter glückliche Siedler. Die Siedlung der Leuna-Arbeiter in Ammendorf ist fertiggestellt. Am Rande der Stadt Ammendorf, dort, wo noch vor kurzer Zeit der Bauer mit seinem Pflug den Boden bearbeitete, erhebt sich jetzt eine gewaltige Siedlung als Wohnstätte für deutsche Arbeiterfamilien, deren Wunsch es schon lange war, ein eigenes Haus zu besitzen. Der Wunsch von 98 Arbeitern des Leunawerkes ging hier in Erfüllung“.

 

 


29.07.

 


Der Heimatforscher und Lehrer Otto Schroeter ist gestorben.

 

 


30.07.

 


Die „Mitteldeutsche Saalezeitung“ schreibt:

Sein Wirken war lebendige Heimatkunde. Konrektor i. R. Otto Schroeter, Ammendorf, gestern verschieden. Otto Schroeter gehörte seit einem halben Jahrhundert zu den zähesten und erfolgreichsten Vorkämpfern des Heimatgedankens in Schule, Haus und Öffentlichkeit. Sein Leben war lebendige Heimatkunde.

 

 


Juli

 


Alle Häuser des zweiten Abschnittes der Heimstättensiedlung sind bezugsfertig.

Die Sportfreunde Halle belegen in der Spielserie 1937/38 in der Gauliga 6 ( Mitte ) den 9. Tabellenplatz und können damit den Abstieg aus der höchsten Spielklasse vermeiden.

Am 1. Deutschen Turn- und Sportfest in Breslau nimmt auch eine Auswahl der Ammendorfer Turner teil. Unter ihnen sind Albert Popella, Otto Zimmermann, Richard Schulze, Paul Wilde, Günther Godehardt, Richard Moser, Gertraude Brechlin, Käthe Zimmermann und Martha Pfannschmidt.

 

 


02.08.

 


Der Konrektor a.D. und Heimatforscher Otto Schroeter wird auf dem Ammendorfer Friedhof beigesetzt.

 

 


25.08.

 


Sitzung der Ratsherren von Ammendorf.

Der Bürgermeister Sonneberg gab bekannt, dass er die Leitung des heimatgeschichtlichen Museums in der Friedenschule, nach dem Tode von Otto Schroeter, dem Lehrer Tiller übertragen habe.

 

 


08.09.

 


Die „ Hallischen Nachrichten“ schreibt:

„Ammendorfer Nachrichten – Ammendorf erhält einen Zentralfriedhof. Die Stadt Ammendorf musste Vorsorge zur Schaffung neuer Begräbnisstätten treffen.“

 

 


23.09.

 


Nach dem Reichsfeuerlöschgesetz vom 23.09. werden die Freiwilligen Feuerwehren als Vereine und Verbände aufgelöst. Sie erhalten als Löscheinheit den Status einer Hilfspolizeieinheit.

 

 


24.09.

 


Die „Hallischen Nachrichten“ schreibt:

„Aus Ammendorf: Vorbereitung des Wohnungsbauprogramms 1939. Für die Vorbereitung des Wohnungsbauprogramms für 1939 findet am Montag, den 26.09. 20.30 Uhr in Helms Gaststätten zu Ammendorf eine Aufklärungsversammlung des Gauheimstättenamtes statt, an der alle siedlungswilligen und wohnungssuchenden Volksgenossen teilnehmen sollen.“

 

 


02.10.

 


Die „Mitteldeutsche National- Zeitung“ schreibt:

„Kleinsiedlung marschiert in Ammendorf. Arbeiterwohnstätten nur noch nach einheitlicher Planung.“

 

 


28.10.

 


Die Ammendorfer sind durch Salomon, Heinze, Börner und Giehoff zur Sammlung von Alteisen und Blechbüchsen aufgerufen.

 

 


07.11.

 


Die „Hallischen Nachrichten“ schreibt:

„Ammendorfer Nachrichten – „ To-Bü“, das neue Film-Theater. Gestern wurde diese neue Tonbild-Bühne feierlich eingeweiht. Das Haus war schon im Voraus ausverkauft, zumal es zu seiner Eröffnung den preisgekrönten und so erfolgreichen Film „Heimat“ brachte.“

 

 


27.12.

 


Die „Mitteldeutschen Nachrichten“ schreibt:

„ Die Kälte hat in Ammendorf Ost einige Schäden angerichtet. Viele Wasserleitungen und Abflussrohre sind eingefroren und mussten vom Fachmann aufgetaut werden Zentralheizungen schafften teils auch nicht mehr die Durchheizung der Räume. So gab es kurz vor den Ferien in der Schule kältefrei, denn einen Tag vor den Ferien streikte die Heizanlage gänzlich.“

Werner Teschner wird Pfarrer in der evang. St. Wenzel Gemeinde Radewell.

Im Chemischen Werk Ammendorf wurde begonnen ein neues Gebäude für die Quecksilberelektrolyse zu errichten. Des Weiteren wurden 2 Becken für je 500 Kubikmeter Sole hergestellt.

 

 

1939

 


14.01.

 


Auf Weisung der Regierung wird die katholische Schule geschlossen.

Dr. Eugen Möllney wird Betriebsdirektor der Orgacid.

 

 


April

 


In die Turnhalle der Friedenschule wird Getreide eingelagert. Der Ammendorfer TV muss seine Trainingsstunden in der Turnhalle der Radeweller Schule durchführen.

 

 


17.05.

 


Volkszählung – Die Stadt Ammendorf hat 16 296 Einwohner.

Die Sportfreunde Halle müssen nach Abschluss der Serie die höchste Spielklasse verlassen. Sie gewinnen nur 5 Spiele und erreichen noch 5 Unentschieden, verlassen aber 8 Mal als Verlierer den Platz. Das reicht nicht aus, um die Spielberechtigung für die Gauliga 6 (Mitte) zu behalten.

Mit dem Bau der Häuser in der Feldwiesenstr. findet das Baugeschehen im Ellernblock seinen Abschluss.

 

 


01.09.

 


Der Zweite Weltkrieg beginnt. Die Deutsche Wehrmacht überfällt ohne Kriegserklärung Polen. England und Frankreich erklären am 03.09. Deutschland den Krieg. Es beginnt die Rationierung von Lebensmitteln und einer Reihe von Gebrauchsgütern (Lebensmittelkarten). In den Betrieben wird die Arbeitszeit verlängert, Lohnerhöhungen entfallen und die Lohnsteuer wird erhöht.

Der Luftschutz wird aufgerufen. Die Verdunkelung beginnt.

Die Schule fällt bis zum 10.09.1939 aus.

Da nun auch in der Turnhalle der Radeweller Schule Getreide eingelagert wurde, musste der Ammendorfer TV seinen Trainingsbetrieb einstellen.

 

 


02.09.

 


Durch Verordnung wird in Deutschland das Abhören ausländischer Sender verboten und unter Strafe gestellt.

 

 


09.09.

 


Früh 4°° Uhr wird der erste Fliegeralarm ausgelöst.

In den nächsten Wochen werden rund um Ammendorf zur Fliegerabwehr 2-cm Kanonen in Stellung gebracht.

Die Autobusse erhielten im Straßenbahndepot neue Unterstellmöglichkeiten, die alte Kraftwagenhalle wurde abgerissen.

 

 


17.09.

 


Der Kreisgruppenvorsitzende des Kaninchenzüchterverbandes Karl Schmiedel überreicht an die Ehrenmitglieder des Ammendorfer Kaninchenzüchtervereins „Fortschritt“ (G6) Paul Rohte, Friedrich Jentsch und Hermann Pitschke die Ehrennadel für 25-jährige züchterische Arbeit. 

 

 


25.09.

 


Ausgabe der Reichslebensmittelkarte.

 

 


02.11.

 


Der Ammendorfer TV rief die Turnkameraden zur ersten Kriegsturnstunde in den Saal des Goldenen Adlers. Immerhin 18 Turnerinnen und Turner fanden sich ein.

 

 


14.11.

 


An Stelle des Bezugsscheinsystems für Spinnstoffwaren tritt die „Reichskleiderkarte“