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Zeittafel von Ammendorf
1900 bis 1999
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Die Kutschenfabrik „ Gottfried Lindner“ wird nach Ammendorf verlegt. Ein Unglück in der Regensburger Straße (ein Zug stößt mit einem Pferdefuhrwerk zusammen) führt dazu, dass die Straße unter der Eisenbahnstrecke durchgeführt wird. Die Mühle wird von Herrn Voigt aus Tangermünde wieder aufgebaut Die AEG Berlin beginnt mit dem Bau der Straßenbahnlinie Halle- Merseburg im Abschnitt Artilleriekaserne Halle- Ammendorf und dem Betriebsbahnhof Ammendorf. |
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Es entsteht der „Arbeitergesangsverein Ammendorf“. Ein gemischter Chor. Am 20.Gauturnfest in Merseburg nehmen 22 Ammendorfer Turner teil. An der Ammendorfer Schule wird der östliche Flügel angebaut. Kosten 16 000 M. Alfred Nitter eröffnet in der Poststraße in Radewell das Gasthaus und Gartenlokal zum „Deutschen Kaiser“. |
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Die Chemische Fabrik „ Julius Jakob“ (Siebenhufenstr.), die Stärkefabrik „ Friedrich Drucklauf" (Schachtstr.) nehmen ihre Tätigkeit auf.
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Eduard Dittrich beging sein 30 jähriges Amtsjubiläum als Gemeindevorsteher von Ammendorf. |
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Die Radeweller Kirche wird renoviert. Dabei wird der aus der Gründerzeit stammende Taufstein entfernt. Die beiden Gebäude der Radeweller Schule werden mit einem Zwischenbau verbunden. Die Seite zur Straße erhielt auf der Fassade eine auffällige aber schöne Sonnenuhr. Nun konnte der Schulbetrieb in der alten Schule eingestellt werden. Die Eisengießerei „E. Chr. Prinzler“ (Grauguß in Stücken bis 30 t, 3 Kupolöfen mit 12 t Guß pro Stunde; 200 Arbeiter) entsteht Der Standort ist in der heutigen „Horst-Heilmann-Str.“. Die Fabrik Gottfried Lindner beginnt mit der Fertigung von Güter- und Personenwagen für die Eisenbahn. In den Jahren zuvor wurden bereits elektrische Straßenbahnen gefertigt. |
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In der Eisenbahnstraße nimmt die Kesselfabrik „Leo Feger & Co GmbH“ die Produktion auf. Der TV Ammendorf zählt 22 Turner und 5 Zöglinge. |
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Die Ammendorfer Kirche erhält eine Orgel mit 15 Registern. Der Tagebau „Hermine-Henriette“ (heute Osendorfer See-Kanu-Stützpunkt) wird erneut durch das Hochwasser des Reidebachs geflutet. Nachdem die Wässer gehoben wurden und die Aufräumungsarbeiten abgeschlossen waren, wurde ein 96 m langer, 1,25 m breiter und 4 m hoher Hochwasserschutzdamm errichtet. Die Wehrpflicht wird auf zwei Jahre festgesetzt. Auf dem Radeweller Friedhof, der eine Größe von 20 ha besitzt, findet die erste Beisetzung statt. Die Turnwarte Hermann Valentin und Arthur Möbus und einige andere Sportler des TV Ammendorf fahren nach Altenburg zum 8. Kreisturnfest. Die Wagen- und Waggonfabrik Gottfried Lindner wird in eine AG umgewandelt. Eduard Dittrich legt das Amt als Gemeindevorsteher altershalber nieder. Im Rahmen der offiziellen Verabschiedung, an der der Königliche Landrat von Krosigk teilnahm, wurde E. Dittrich zum Ehrenbürger von Ammendorf ernannt. Nach E. Dittrich wird Oberwachtmeister a. D. Leutnant Reinhardt Gemeindevorsteher in Ammendorf. |
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25 Turner des TV Ammendorf nehmen am 22.Gauturnfest in Keuschberg-Dürrenberg teil. In der Septemberversammlung des TV werden von Gustav Große die Sieger geehrt. Ihre Namen sind nicht mehr bekannt. |
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Im Verlaufe des Jahres nahm Otto Schroeter in Beesen seine Tätigkeit als Lehrer auf. Die Badeanstalt Bad Elstermühle im Mühlweg ist im Sommer und im Winter in Betrieb. Angeboten werden Fluss-, Wellen-, Wannen-, Brause-, Sol- und medizinische Bäder aller Art. |
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Das Wahlergebnis sieht wie folgt aus (Angabe in Stimmen):
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Teichmanns Restaurant mit Weinstube, Cafe´ und Hotel wird eingeweiht. In Kanena findet das 1. Bezirksturnfest statt. Der Turnverein Ammendorf stellt 22 Teilnehmer, davon 8 Wettkämpfer. Als Sondervorführung turnt eine Barrenriege des Vereins. Otto Wilde, Johannes Möbus und Otto Freitag kommen als Sieger heim. An der Ammendorfer Schule wird die nördliche Verlängerung (heute linker Flügel) angebaut. Baukosten 40 000 M. Hier wird die Fortbildungsschule untergebracht (später Gewerbe- oder Fachliche Berufsschule). Die Firma Drucklauf errichtet eine Dextrinfabrik und vergrößert 1912 die Stärkefabrik. In Beesen wird der Fußballverein „Germania Beesen 07“ gegründet. Später gibt es noch den Verein „Vorwärts Beesen“. |
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„Aus Ammendorf. Gestern verstarb hier plötzlich im Alter von 71 Jahren der frühere Gutsbesitzer und Gemeindevorsteher Eduard Dittrich. Er war der letzte Gemeindevorsteher, der dieses Amt ehrenamtlich verwaltete. Über ein volles Menschenalter vom 14. Dezember 1872 bis zum 1.April 1904 stand er mit klarem Blick und großem Verständnis der Gemeindevertretung vor. Unter seiner Amtstätigkeit hat sich Ammendorf von dem kleinen unbedeutenden Dorfe mit 300 Einwohnern zu dem blühenden, 3 000 Seelen zählenden Vororte entwickelt. Hand in Hand mit der Entwicklung Ammendorfs ging seine Umwandlung zum Industrieort. Die meisten und größten industriellen Betriebe sind während der Amtsperiode Eduard Dittrichs erstanden. Die Erschließung neuer Straßen, die Versorgung Ammendorfs mit Wasserleitung, Erbauung der Fernbahn Halle – Ammendorf – Merseburg sowie die Versorgung der Wohnhäuser mit elektrischem Licht fallen ebenfalls in diese Zeit. Der Verstorbene hat sich somit um den Aufschwung Ammendorfs große Verdienste erworben. Die Gemeinde erkannte dies auch dankbar an, indem sie ihren langjährigen Gemeindevorsteher bei seinem Ausscheiden aus dem Amte zu ihrem Ehrenbürger ernannte. Gemeindevorsteher Dittrich war auch sechs Jahre lang als Kreisausschussmitglied für das Wohl seiner Gemeinde tätig. Die Ammendorfer Liedertafel zählte ihn zu ihren Ehrenmitgliedern. Der alte joviale Herr war überall geachtet und beliebt. Sein Andenken wird allezeit in Ehren gehalten werden. Er war Träger des „Allgemeinen Ehrenzeichens mit Kreuz“. |
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20 Turner, darunter 10 Wettkämpfer, des TV Ammendorf fahren zum Gauturnfest nach Lauchstädt. Arthur Möbus, Alfred Bieder, Fritz Opfermann und Otto Freitag sind erfolgreich. |
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Radeweller Rohpappenfabrik GmbH (Bäumchenstr., jetzt Jonny-Scheer-Str.) nimmt ihre Tätigkeit auf. |
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1910 |
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Das legendäre „Bäumchen“ wird im Rahmen der Vorfeldberäumung des Tagebaues „von-der-Heydt“ gefällt. Aus dem Stamm der Ulme drechselt der Ammendorfer Stellmacher Schröder zehn Urnen. Einen Teil des Stammes erhielt der Ammendorfer Heimatforscher Otto Schroeter den er dann später in der Ammendorfer Heimathalle (ein Raum in der Friedenschule) ausstellte. Julius Karl Balthasar (geb. 1868) wird Pfarrer in Ammendorf. Er tritt auch als Organist, Pianist, Komponist und Herausgeber geistlicher und weltlicher Musik hervor. |
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Im Sommer vernichtet eine Feuersbrunst die Mineralölfabrik in Osendorf. Der Brand entstand vermutlich durch Selbstentzündung. Die Fabrik wurde wieder aufgebaut. |
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Die Grube von der Heydt erzielte in diesem Jahr folgendes Produktionsergebnis:
Vom Bezirksturnfest kehrten die Ammendorfer Turner Fritz Opfermann und Hermann Schröter als Sieger heim. Die Gasanstalt Ammendorf (Kanenaer Str., jetzt Tiefe Str.) beginnt mit der Produktion. |
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Die Zeitung schrieb: „In der Saalkreisgemeinde Ammendorf öffnete das Helios-Theater seine Pforten, und zwar jeweils Freitag bis Sonntag.“ Im gleichen Haus betrieb Rudolf Lange noch ein Fahrrad- und Nähmaschinengeschäft. Mit dem aufkommenden Tonfilm eigneten sich die Räume nicht mehr für die Filmvorführungen und die Familie Lange richtete im ehemaligen Tanzsaal des Cafe Kluge ein neues großes Kino (250 Plätze) die Central-Lichtspiele Ammendorf ein. Dieses Kino wurde Ende der 50er Jahre geschlossen. Der Kinosaal wurde zu einem Lagerraum umfunktioniert. |
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„Der Beckersche Flugapparat wurde von Halle nach hier gebracht, um in den nächsten Tagen auf dem Artillerie-Exerzierplatz ausprobiert zu werden. Es handelt sich nicht um einen Gleit- sondern um Flugversuche, da der 40pferdige Motor bereits eingebaut ist.“ |
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„Am Vortag stürzte bei böigen Winden auf dem Exerzierplatz in Beesen ein Eindecker ab. Nach einem kurzen Anlauf von 30-40 Metern erhob sich der Apparat auf eine Höhe von zehn Metern, als eine starke Böe einen Überschlag und damit den Absturz verursachte. Das Flugzeug wurde völlig zertrümmert. Der Pilot Reinhold Becker wurde nur leicht verletzt.“ An der Ammendorfer Schule unterrichten 3 Lehrerinnen und 10 Lehrer. |
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„Die Ammendorfer Bluttat vor Gericht. Das Schwurgericht in Halle verhandelte gegen den Steineträger Albert Opitz und den Arbeiter Friedrich Behrendt. Den Angeklagten wird zur Last gelegt in der Nacht zum 07.08.1910 den Arbeiter Bojko beraubt und getötet zu haben. Dieser Raubmord geschah auf dem Feld in der Nähe der Gasanstalt. Beide Angeklagten wurden schuldig gesprochen. Opitz wurde zum Tode und Behrendt zu 4 Jahren Zuchthaus verurteilt.“ |
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Die Hufeisen- und Federfabrik in der Siebenhufenstr hat die Produktion aufgenommen. Nach 1945 entsteht auf diesem Gelände ein Betriebsteil des VEB Polstermöbel Halle. Im Verlaufe des Jahres wurde gegenüber der Broihanschenke und zwar zwischen der Linden- und der Alten Heer-Straße eine Schrebergartenanlage geschaffen. Im Verlaufe des Jahres wurde die Trinkwassergewinnung in der Elsteraue von Sickerleitungen auf Brunnen und Hebeanlagen umgestellt. |
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Zur Verbindung der Tagebaue Hermine Henriette III ( Lochau ) mit dem Tagebau Hermine Henriette II (Osendorf) wird eine Kettenbahn errichtet. Vom Tagebau Hermine Henriette II zur Brikettfabrik Osendorf wird eine Seilbahn zur Kohleversorgung gebaut. Im Turnverein Ammendorf wird im Monat Mai eine Spielabteilung gegründet. Hier wird recht erfolgreich Faustball gespielt. Die am Fußballspiel interessierten Mitglieder des Turnvereines wechseln zum Ammendorfer Fußballklub 1910. |
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Am Gauturnfest, das in Könnern durchgeführt wurde, nahmen 27 Ammendorfer Turner teil Arthur und Johannes Möbus waren Sieger der 1. Stufe. Hermann Schröter, Reinhold Opfermann, Hermann Börner und Wilhelm Möbus siegten in der 2. Stufe. |
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Die hallesche „Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen F. Zimmermann & Co AG“ erwirbt in der Eisenbahnstraße ein Gelände von 43 000qm, von denen 12 000qm bebaut werden. Es entsteht ein Holz- und Maschinenlager. In Radewell wird die elektrische Straßenbeleuchtung eingeführt. Die Sächsisch-Thüringische Braunkohlen AG wird von den C. A. Riebeck‘schen-Montanwerken übernommen. U.a. mit der Grube von der Heydt und die Zeitzer Paraffin-u. Solarölfabrik mit den Gruben Hermine-Henriette I und II. Der Merseburger Besitzer einer Chauffeurschule und Besitzer eines Lohnfuhrwerk- Betriebes Georg Lauer baute am Südrand der Fliegerschule Beesen eine Fahrzeughalle und begann in eigener Konstruktion Flugzeuge zu entwerfen, zu bauen und Flugversuche zu unternehmen. Die bekanntesten Lauer-Konstruktionen waren der Eigenbau-Eindecker „Dädalus“ und der Doppeldecker „LII“. Mit seinem Eindecker „Dädalus“ machte er erfolgreiche Flüge über Beesen, Ammendorf und Merseburg. |
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Das Schützenhaus (später Klubhaus der Waggonbauer) wird vom Schützenverein Ammendorf 1905 als Versammlungs- und Vergnügungslokal errichtet. Das Grundstück umfasste eine Fläche von 7 Morgen. Auf diesem Gelände befanden sich große Spielflächen für Tennis und Turnen sowie eine Wiese für die alljährlichen Schützenfeste in Ammendorf. Der Bauherr Herr Ackermann, ließ neben den Schießständen einen Fußballplatz errichten. Dies wurde die Sportstätte des AFC 1910. Am 1.Pfingstfeiertag wurde der Platz mit einem Fußballspiel gegen Hohenzollern Weißenfels eingeweiht. Das Spiel endete 1:1. Die Platzeinnahmen betrugen 14,50 M. Mitte Mai startet der Automobilfabrikant und Pilot Richard Lauer mit seinem Eigenbau Eindecker „Dädalus“ zu erfolgreichen Flügen über Beesen und der Ammendorfer Flur. Vikar Philipp Kirchberg betreut die katholische Gemeinde. Der Kaninchenzüchterverein „Fortschritt“ hatte sich im Verlaufe des Jahres dem „Bund Deutscher Kaninchenzüchter“ angeschlossen. |
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„Unter heftigen Geknatter des Motors ging am Donnerstag, abends gegen 7 Uhr der Ingenieur Lauer von den Flugzeugwerken Lauer GmbH Merseburg vom Start. Nach etwa 20 Meter Anlauf erhob sich die Flugmaschine von der Erde und schwebte nach einigen Minuten in ganz beträchtlicher Höhe. Alle Zuschauer waren entzückt und hocherfreut von der Entschlossenheit des Führers, wie er seine Flugmaschine in der Gewalt hatte. Jede Wendung, jede Steigung, alles nahm der Ingenieur Lauer mit solch großer Geschicklichkeit und Sicherheit, dass man der unheimlich schnellen Flugmaschine unbedingtes Vertrauen entgegenbringen musste. Nachdem der Monoplan „Daedalus“, von der Ammendorfer Flur kommend, die Flughalle direkt überflogen hatte, steuerte der Führer die Flugmaschine in noch zwei Runden über das Flugfeld, bis er in ganz schräger Lage eine Kurve über der Casseler Bahn beschrieb und dann ging er, wie er es zu tun pflegt, in einem sicheren schönen Gleitflug zur Erde. Alle Anwesenden waren sehr erfreut über eine derartige Glanzleistung.“ |
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Die Firma „Theodor Lehmann, Beton- und Zementwaren“ baut an einem Eisenbahnanschlussgleis eine Fabrikations- und Lagerstätte für ihre Produkte (Brückenstraße). Der Ammendorfer Mühlenbetrieb an der Elster wird in die „Ammendorfer Mühlenwerke und Brotfabrik AG“ umgewandelt. Der Betrieb ist an der Brotversorgung des Saalkreises, der Stadt Halle und zeitweise des Kreises Merseburg beteiligt. |
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Im Verlaufe des Jahres wird die Betriebsfeuerwehr der Papierfabrik Radewell gegründet. Herr Haferkorn eröffnet die Gaststätte Zur Warte. |
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Beesen hat 1 603 Einwohner. |
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zur Merseburger-Überlandbahn-AG zusammengefasst. |
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Der Vikar Josef Rhode betreut die katholische Gemeinde. Ein Kilo Butter kostet 2,74 Mark, 1 Kilo Mehl kostet 1,90 Mark und ein Ei 8 Pfennige- bei einem durchschnittlichen Stundenlohn eines Arbeiters von 66 Pfennigen. Nette, der Besitzer des Gutes Radewell, verkauft 390 Morgen Auefelder für 341 000 M an die Stadt Halle für das Wasserwerk. |
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Ein eiserner Laufsteg von Radewell nach Burg wird gebaut. Damit wird die Ortslage Burg bzw. Radewell bei Hochwasser ohne Kahn oder Wagen erreichbar. In Beesen wird ein Kriegerdenkmal eingeweiht. Zur Jahrhundertfeier der Völkerschlacht bei Leipzig brannten die Ammendorfer Turner auf dem Hopfenberg ein großes Feuer ab. Das Brennmaterial hatten die Gottfried Lindner A.G., Hoppe und Roehming und die Baufirma I.C. Möbus bereitgestellt. Der Gemeindevorsteher hielt die Feuerrede. Die Ammendorfer Jugend war in Massen erschienen. |
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Neben der Chemischen Fabrik Buckau wird das „Ölwerk Hydrogen GmbH errichtet. Der Der Betrieb gab 1915 die Produktion auf. Das Grundstück und die Gebäude gingen in den Besitz der Chemischen Fabrik Buckau über. |
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Hoffbauer war der erste hallesche Student, der schon am 13.Februar 1813 zusammen mit einer größeren Truppe gleichgesinnter Freunde die Saalestadt verließ, um in Breslau Mitglied des neu gebildeten Lützowschen Korps zu werden. |
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Der TV Ammendorf ist auf 85 Mitglieder angewachsen, darunter 12 Turnerinnen. Mit 30 Teilnehmern nimmt der Verein am Bezirksturnfest in Diemitz teil. Erfolgreich waren die Ammendorfer Turner Fritz Opfermann, Hermann Schröter und Richard Martin. Am Rosengarten wurde die Merseburger Straße abgesenkt, die Eisenbahntrasse auf einen Damm gelegt und eine Brücke für die Eisenbahn errichtet. |
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Am Turnfest in Freyburg nahm eine starke Ammendorfer Riege teil. Sieger waren Robert Lademann, Paul Möhring, Karl Schmidt, Richard Roth und Paul Zimmermann. |
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Die Buchdruckerei Malok wird gegründet. Die Firma Gottfried Lindner baut Wohnungen in der heutigen Kurt-Wüsteneck-Straße für ihre Arbeiter („Lindners Kolonie“). In der Radeweller-Straße entstehen Wohnungen für die Arbeiter der Papierfabrik. |
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Pro Person und Woche werden zugeteilt
Eine Hungerperiode beginnt. Die Menschen ernähren sich zusätzlich von Kohlrüben, weißen Rüben und Dörrgemüse bestehend aus Kohlrüben und Kohlblättern. |
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In Osendorf arbeiten 4 Ziegeleien, eine Braunkohlengrube, die Teerschwelerei-Paraffin- und Solarölfabrik des Adolf Riebeck Konzerns. In Radewell gibt es 5 Gastwirtschaften. In Ammendorf gibt es nach hallischen Adressbuch 4 300 Einwohner und 27 Vereine.
Da aus Untersuchungen bekannt ist, dass sich nicht alle Vereine in den Adressbüchern registrieren ließen, dürften in Ammendorf mehr als 30 Vereine bestanden haben. So zum Beispiel Aufgelöst hatten sich inzwischen Albin Steinbach wird zum Vorsitzenden der „Männer-Liedertafel Ammendorf“ gewählt. Der TV Ammendorf zählt 112 Mitglieder. |
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Das Chemische Werk Ammendorf (CWA) übernimmt die auf ihrem Betriebsgelände liegenden Betriebsteile der Firma Dubois und Kaufmann (Tetra-Betrieb) zur Ergänzung der eigenen elektrochemischen Prozesse. |
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Auf dem neuen Ammendorfer Friedhof, der 1 ha groß ist, findet die erste Bestattung statt. Bildung der Gruppe „Spartakus“ in Ammendorf. |
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Strenge Kälte bis –30°C. Noch im März 1918 liegen in Ammendorf 20 cm Schnee. |
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Pfarrvikar Ditz kommt nach Ammendorf. Der erste Kirchenvorstand wird gewählt. Ihm gehören an die Herren Halbig, Vogt, Brückner, Löffelholz und Block. |
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Im Jahre 1918 übernahm die Gemeinde Ammendorf den Exerzierplatz und die Pulverschuppen in Beesen (Silberhöhe) vom Militär, in die danach sozial schwache Familien eingewiesen wurden. Im Verlaufe des Jahres wurde die letzte Ziegelei in der Saale-Elster-Aue unweit von Planena geschlossen. Die Stadt Halle als Betreiberin des Wasserwerkes in Beesen verhinderte mit diesen Maßnahmen die Verschmutzung des Grundwassers, die durch den Tonabbau hervorgerufen wurde. Die Ziegeleien waren in der Zeit von 1815 bis 1860 entstanden. Dabei waren die Thrübesche und die Schaafsche Ziegelei die mit der größten Bedeutung. In den Ziegeleien wurde der tonreiche Auenlehm zu Mauer- und Verblendsteinen, Bibersteinen und Falzdachziegeln für den großen Bedarf der Stadt Halle verarbeitet Albert Kohlheim sen. übernimmt die Gaststätte Zur Warte. Wilhelm Hähn wird Gemeindevorsteher in Ammendorf. Er bleibt es bis 1919. |
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Als Reparationsleistung des Deutschen Reiches an Frankreich muss die Papierfabrik Radewell Zeitungspapier liefern. Die Transportfirma Schröter (Hohe Straße) fährt große Papierrollen auf Tiefladern monatlich nach Frankreich. |
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Pfingsten. In Osendorf findet der internationale Jugendtag der „Freien Sozialistischen Jugend“ statt. |
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Nach dem Ausschluss der linken Opposition aus der KPD tritt die gesamte KPD-Ortsgruppe Ammendorf geschlossen zur KAPD über. Obmann bleibt Karl Meißner. |
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Die Ortsgruppe Ammendorf der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) wird neu gegründet. Hans Georg von Stein wird Pfarrer in der St. Elisabeth Kirche in Beesen. Die Grube von der Heydt errichtet für ihre Mitarbeiter 6 Einfamilienhäuser auf dem Pfarracker (Brückenstraße). Der im Ruhrgebiet verankerte Großindustrielle Hugo Stinnes wird als Hauptaktionär Aufsichtsratsvorsitzender der Riebeck’schen Montanwerke. |
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Im Mai kam es wegen der Benutzung des Saales für die Turnstunden mit dem Vereinswirt Fritz Helm, zu ernsten Auseinandersetzungen. Da eine Einigung nicht zustande kam, verließ der Ammendorfer Turnverein, nachdem er 36 Jahre dem Lokal die Treue gehalten hatte, dasselbe und zog nach dem „Goldenen Adler“. |
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In Ammendorf wurde wie nachstehend aufgeführt gewählt:
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In Ammendorf arbeiten 13 Bäckermeister, 12 Fleischermeister, 5 Schmiedemeister, 3 Stellmachermeister, 4 Schuhmacher, 6 Gärtnereien, 1 Molkerei, mehrere Kolonialwarengeschäfte, 11 Lebensmittelgeschäfte, 30 Gaststätten. Albert Kohlheim sen. erwirbt von Ferdinand Haverkorn die Gaststätte „Zur Warte“ und den kleinen Laden. Er betreibt den Laden und die Gaststätte bis zu seinem Tode im Jahre 1934. Frau Dora Kohlheim verpachtet die Gaststätte an Frau Frieda Böhme. In diesem Jahr wurde die „Körnerlinde“ in Radewell mutwillig zerstört. Der Wandergenosse Franz Probst gründete in diesem Jahr die Ortsgruppe der Naturfreunde. Er wurde ihr Obmann und blieb es bis zur Auflösung durch die NSDAP im Jahre 1933. Die Versammlungen der Naturfreunde fanden erst im „Burgschlößchen“ statt. Später erbauten sich die Naturfreunde ihr eigenes Heim auf dem Hopfenberg. Um 1920 besitzt die Radeweller Pfarre 142 Morgen Acker, 13 Morgen Wiese und 5 Morgen Werder. Im Straßenbahndepot Ammendorf wird die Reparaturwerkstatt durch den Anbau von Räumen vergrößert. Der Maschinenpark wird vervollständigt. Die Häuser Brückenstraße 73-78 werden von der Grube von der Heydt für Betriebsangehörige errichtet. Auch in der „von der Heydt Straße“ (jetzt Gottfried-Lindner-Str.) entstehen Wohnhäuser. |
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Die Bezirksleitung der VKPD Halle-Merseburg gab daraufhin einen Aufruf heraus: „Nicht durch Demonstrationen könnt ihr diesen Kampf führen. Verweigert eure Arbeitskraft überall dort, wo man eure Arbeitsstätte durch Militär oder Sipo besetzt. Duldet nicht, dass eure friedliche Wohnstätte ein Aufmarschgelände der Konterrevolution wird. Arbeiter! Arbeiterinnen! Eine schwere Entscheidung liegt vor euch. Zeigt euch würdig der historischen Stunde. Seid freie Männer, keine Sklaven.“ |
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In Radewell wurde in der Regensburger Straße der 15- jährige Lehrling Karl Meißner von der Polizei erschossen. Es ist der Sohn des Radewellers Karl Meißner. Von der Ammendorfer Jugend wurde an dieser Stelle 1949 eine Gedenktafel angebracht. Diese Gedenktafel wurde 1989 entfernt. Neben Max Hoelz ist Karl Plättner ein bekannter Führer einer Kampfgruppe der bewaffneten Arbeiter. Am Morgen des Ostermontages überfällt er mit vier Mann, bewaffnet mit Karabinern und Handgranaten die Chemische Fabrik Buckau in Ammendorf und erbeutet 33 000,- RM und Platinbestände im Wert von 60 000,- RM. Bei dieser Aktion gab er sich als Max Hoelz aus und hinterließ eine Quittung mit der Unterschrift „ Bezahlt Max Hoelz.“ Es war nicht das erste Mal, das sich Karl Plättner als Max Hoelz ausgab, um seinen Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen. Zu der Kampfgruppe Plättner gehörten u.a. Karl Meißner (Schmied aus Radewell), Paul Töpfer (Maurer aus Bruckdorf), Alfred Menzel (Monteur aus Halle), Walter Hölzel (Maurer aus Dresden), Friedrich Lewandowsky (Bauarbeiter aus Berlin), Friedrich Fischer (Schlosser aus Berlin), Oskar Jandke (Maschinenarbeiter aus Caputh), Karl Hess (Metallarbeiter aus Berlin), Karl Reimann (Gürtler aus Halle), Otto Giesecke (Maschinist aus Ammendorf), Otto Neitzel (Buchhändler-Gehilfe aus Leipzig), Martha Ebert (Fabrikarbeiterin aus Halle), Martha Gaiewski. |
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Die Märzkämpfe in Mitteldeutschland forderten ca. 145 Opfer auf Seiten der Arbeiterinnen und Arbeiter. 6 000 wurden eingekerkert und 4 000 von ihnen zu insgesamt 3 000 Jahren Zuchthaus oder Gefängnisstrafen verurteilt. |
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Der TV Ammendorf hat eine Knabenabteilung mit 30 Jungen ins Leben gerufen. Sie wird von Otto Wilde geleitet. |
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Die Gemeinde Ammendorf hat eine Berufsschule mit hauptamtlich tätigen Lehrern aufgebaut. Auf dem Betriebsgelände des Straßenbahndepots Ammendorf wurde ein Wohnhaus mit sechs Betriebswohnungen fertig gestellt. Der Wohnungsbau geht weiter, die Häuser in der Brückenstraße 67-72 und 91-94, Siedlerstraße 1-8 und Kanenaer Straße 1-31 (ungerade Hausnummern) werden errichtet. |
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In der Haft löst sich Karl Plättner von seinen anarchistischen Ansichten und tritt wieder der KPD bei. 1928 wird er aus der Haft entlassen. Als ehemals bekannter Kommunist wird er 1933 in ein Konzentrationslager verbracht. Er stirbt am 04.06.1945 durch das Martyrium der faschistischen KZs geschwächt und wird auf der Kriegsgräberstätte am Nagelberg in der mittelfränkischen Stadt Treuchtlingen beigesetzt. Die Grabinschrift lautet: „ Schwört ab der Gewalt und rettet den Menschen im Menschen.“ |
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Friedrich Rothe (SPD) wird Gemeindevorsteher in Ammendorf. In Ammendorf herrscht Wohnungsnot. Auf dem Gelände der Munitionsanstalt auf der Silberhöhe werden in 5 Pulvermagazinen 19 Wohnungen eingerichtet. Dies ist der Beginn des Baus der so genannten „Siedlung Silberhöhe“. In der Ellernstraße werden 2 Häuser für je 12 Familien gebaut. In der Brückenstraße und in der Kanenaer Straße geht das Baugeschehen weiter. In der Brückenstraße werden die Häuser 61-66 und in der Kanenaer Straße die Häuser 33-43 (ungerade Hausnummern) errichtet. |
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Das Lederkohle- und Härtemittelwerk P. Eisenschmidt beginnt mit der Produktion. Die „Ammendorfer Mühlenwerke und Brotfabrik AG nimmt die Produktion von Spezial-Zwieback und sonstigem Feingebäck auf. Sie wird in Ammendorfer Zwieback und Mühlenwerke umbenannt. Der Vertrieb erfolgt im gesamten Deutschen Reich. |
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Die Firma „Gottfried Lindner AG“ errichtet für ihre Mitarbeiter in der Steinstraße eine Siedlung. Die Gemeinde Ammendorf errichtet noch 2 Zwölffamilienhäuser in der Elsterstraße. In der Brückenstraße werden die Häuser Nr. 59-60 und in der Kanenaer Str. 45-47 (unger. Hausnummern) errichtet. Aus dem „Arbeiter-Gesangsverein“ spaltet sich der „Freie Männerchor Ammendorf“ ab. Chorleiter wird der Musiklehrer Engelmann. Der „Arbeiter-Gesangsverein“ besteht als „Gemischter Chor“ weiter. Die Hallesche Bäckereimaschinen-Fabrik Rausch & Filbry Ammendorf (Hallesche Straße 141) setzt eigenes Notgeld in Umlauf. Im September Scheine zu 50 Millionen und 100 Millionen Mark, im Oktober zu 5 Milliarden und 10 Milliarden Mark. Alle Scheine waren bis zum 12.Dezember 1923 gültig. |
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Ein ungelernter Arbeiter verdiente = 0,23 RM / Std. Ein Facharbeiter verdiente = 0,24 RM / Std.
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Die Gemeindeverwaltung beschließt den Aufbau von Kleinwohnungen im Ellernblock. |
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Der Turnerinnenabteilung des TV Ammendorf wird eine Mädchenabteilung angegliedert. |
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Im Chemischen Werk Ammendorf werden die veralteten Johannsen-Elektrolysezellen durch Siemens-Billiter-Zellen in 2 Serien von je 47 Bädern (10 000 A) ersetzt. Beim Jahnturnen in Halle erringt Otto Blechschmidt im Zehnkampf den 2.Platz und siegt im Speerwurf. Im volkstümlichen Turnen wird Otto Blechschmidt zweifacher Gaumeister. Die Faustball Mannschaft des Ammendorfer TV erringt erneut den Gaumeistertitel. Der 29-jährige Dr. med. Franz Wolff eröffnet in der heutigen Georgi-Dimitroff-Str. 61 seine Arztpraxis. Die Volksschule Radewell muss erneut erweitert werden. Neben der Mittelschule erfolgt der Anbau. Gleichzeitig begann man mit dem Bau der Turnhalle, die von den Schülern der Volks- wie auch der Mittelschule genutzt wurde. In diesem Zusammenhang wurde unter der Turnhalle eine Zentralheizung gebaut, die die Gebäude mit Wärme versorgte. Im Gebäude an der Straße verblieb die Ofenheizung in den Räumen bis 1929. |
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09.11. |
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Erster Spatenstich zur Errichtung der katholischen Schule Am hohen Holz 20. |
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Die Familie Lange eröffnete das neue Ammendorfer Kino, die „CT-Lichtspiele“ in der Beesener Str. (heute Georgi-Dimitroff-Str.). Das Kino bot 250 Besuchern Platz. Der Ammendorfer Turnverein bildet eine Schwimmabteilung, nachdem an der Saale-Brücke bei Schkopau ein Flussbad eingerichtet wurde. Der TV wird Mitglied der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. Im „Dreierhaus“ in Osendorf wird der Arbeiter Radfahrverein „Solidarität“ gegründet. Auch der „Raucher-Club Osendorf“ hat hier seine Heimstatt. Dr. Lic. Karl Walter Erich Delius wird Pfarrer in Beesen. |
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Julius Winkler 1.Vorsitzender Paul Flemmig Stellvertreter Karl Heine Kassierer Otto Schneider Schriftführer Als Monatsbeitrag wurde 1,- RM festgelegt. Die Pacht für einen großen Garten betrug 6,- RM und für einen kleinen Garten 4,- RM. |
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Das Straßenbahndepot wurde erweitert: Die Wagenhalle wurde vergrößert, ein neuer Materialschuppen wurde errichtet, das Verwaltungsgebäude wurde ausgebaut und eine Autobusgarage aufgebaut. Im Tagebau Alwiner Verein (bei Kanena) wird die erste Abraumförderbrücke in Betrieb genommen. Im Verlaufe des Jahres erringt die Faustballmannschaft des TV Ammendorf erneut den Gaumeistertitel und rückt in die Kreismeisterklasse auf. |
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„Die Radeweller Papierfabrik ist mit 90 000 kg täglicher Erzeugung wohl die größte Anlage ihrer Art im weiteren Mitteldeutschland. Sie arbeitet heute mit vier Papiermaschinen und verbraucht in ihrer Holzschleiferei jährlich 55 000 Raummeter Fichtenholz.“ Im Mai wird Karl Meißner begnadigt. Auf dem Leipziger Hauptbahnhof bereiten ihm die Ammendorfer Arbeiter einen triumphalen Empfang. |
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Die Friedenschule wird eingeweiht. Die Rede hält der Ortsvorsteher Friedrich Rothe, nachdem alle Schüler von der alten Schule bis in die Friedenstraße marschiert waren und vor der mit Fahnen und Girlanden geschmückten Schule Aufstellung genommen hatten. Die Baukosten betrugen 400 000 RM. Bemerkenswert an der neuen Schule sind: Speiseraum, Ärztezimmer, Hauswirtschaftsraum und die ein Jahr später fertiggestellte Turnhalle mit einem Wannenbad-Trakt und Duschräumen. Es besteht die Absicht, über der Turnhalle zu einem späteren Zeitpunkt eine Aula zu errichten. Geldmangel verhindert die sofortige Realisierung, die dann auch später nicht mehr vollzogen wurde. Rektor ist Herr Girke. Die alte Schule am Küsterberg wird nach erfolgtem Umbau (Zwischenbau des Turm-und Treppengebäudes) Rathaus der Gemeinde. Bauingenieur ist ein Herr Joly, der auch Feuerwehrhauptmann von Ammendorf ist. Gemeindebauführer ist zu dieser Zeit Herr Gerhard Haring dessen Bruder Hans in der Siebenhufenstraße ein Baugeschäft führt. |
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Im Jahr 1927 ist der Arbeiterverein „Turn- und Sportverein Fichte Ammendorf e.V.“ der Mitglieder stärkste Verein in Ammendorf. Ihm gehören an:
Das Spiel- und Sportgeschehen erfolgte auf dem Sportplatz an der Radeweller Str. Die Gemeinde hatte dem Verein den Sportplatz unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Ein bekannter Sportler von Fichte Ammendorf war Albert Wöhlmann, der in der Handballmannschaft das Tor hütete. In der Auswahlmannschaft von Deutschland stand er u.a. auch gegen Österreich im Tor.
Es wird das Gebäude der Zweigstelle der Sparkasse des Saalkreises in der heutigen G.-Dimitroff-Str. gebaut. Bis dahin befanden sich die Geschäftsräume der Sparkasse in der Regensburger Str.1. Ammendorf wird durch eine Fernleitung vom Gaswerk Holzplatz Halle aus mit Gas versorgt. Im Straßenbahndepot wurde ein weiteres Wohnhaus mit sechs Wohnungen errichtet. Das Spirituosengeschäft Werner Spiering in der Hauptstraße wird gegründet. Die Spirituosen werden von Spiering selber hergestellt und lose bzw. auf Flaschen abgezogen verkauft. Im Verlaufe des Jahres wurde damit begonnen, den Tagebau von der Heydt und den Tagebau Hermine-Henriette I zu einen Großtagebau zu vereinen. Dadurch sollte die Braunkohlenförderung erhöht werden. Der anfallende Abraum konnte auf der Innenkippe nicht verstürzt werden. Deshalb wurde östlich der Ortslagen Osendorf und Radewell eine Hochhalde angelegt, die in den späteren Jahren bepflanzt wurde. Es wird mit dem Bau der Industriebahn vom Ammoniakwerk Merseburg (Leunawerk) zu den Tagebauen Hermine Henriette I und II und von der Heydt begonnen. Kurt Rothe vom „Ammendorfer-Kanu-Club“ (A.K.C.) wird im Faltbooteiner Deutscher Meister auf der Langstrecke. Der Ammendorfer TV hat 220 Mitglieder (darunter 26 Knaben und 33 Mädchen. Otto Blechschmidt wird Gaumeister im Speerwerfen. Im Verlaufe des Jahres wurde im Wasserwerk Beesen ein neues Maschinenhaus errichtet, welches mit den ersten elektrisch angetriebenen Kreiselpumpen als Reserve für die bestehenden dampfgetriebenen Pumpmaschinen ausgerüstet wurde. Die vollständige Umrüstung des Wasserwerkes auf elektrisch angetriebene Pumpen erfolgte 1947. Die letzten mit Dampf angetriebenen Pumpen wurden 1955 ausgebaut. |
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Die Arbeiterchöre schließen sich zum Arbeitersängerbund zusammen. Im April fanden in der Dölauer Heide Waldläufe statt, an denen Mannschaften des TV Ammendorf teilnahmen. Dabei errangen die Schülermannschaften der Turner und Turnerinnen den ersten Platz. Die Ammendorfer Arbeiter haben sich eine starke und schuldenfreie KONSUM-Genossenschaft aufgebaut. Zu ihr gehören: Der Neubau neben dem Rathaus als Verwaltungsgebäude, im Hof die eigene Bäckerei und 7 Filialen (Verkaufsstellen) und zwar
Geschäftsführer war bis 1933 R. Hirsemann. Kassierer K. Rothe. |
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Max Hoelz, der am 18.07.1928 aus dem Zuchthaus Sonnenburg entlassen wurde, spricht noch im gleichen Jahre auf einer Kundgebung zu den Ammendorfer Arbeitern. |
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Im Jahre 1928 wird die „Deutsche Quarzschmelze Gleichmann“ in der Eisenbahnstr. eröffnet. Später lässt sich auf diesem Gelände die PGH Propangas nieder. Die Evangelische Frauenhilfe Ammendorf- Beesen wurde ins Leben gerufen. Die Fahne der Vereinigung wird in der Beesener Kirche aufbewahrt. Karl Hensel wird Pfarrer in Beesen. Er übt das Amt bis 1933 aus. Danach bleibt die Pfarrstelle bis 1949 unbesetzt. Kurt Rothe wird Deutscher Meister im Einerkajak auf der Kurzstrecke. Die bei der Vereinigung zum Großtagebau von der Heydt anfallenden Abraummassen werden zu einer Hochhalde aufgeschüttet die in den späteren Jahren aufgeforstet wird. |
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Die Chormeister waren: Gustav Lilie (1878-1898 und 1907-1909) Richard Sommer (1898-1907) Albert Heise (1909-1911) Martin Schröder (1911-1917) Rudolf Siebenbrodt (seit 1917) Am 2.Juni findet in Ammendorf ein großes Sängerfest zu Ehren des Jubiläums statt. |
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Beim Gauturnfest in Weißenfels erringen die Ammendorfer Siege durch Otto Gutschalk, Fritz Bernhardt, Otto Zimmermann, Otto Blechschmidt, Kurt Zeising, Gustav Walther, Alwin Schleich und Marianne Ronneburg. |
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Die Mitglieder des Ammendorfer Kanu Clubs 1921, Schnabel und Kurt Rothe gewinnen den Titel des Europameisters im K2. Als äußeres Zeichen wird ihnen die „Europa“ überreicht Kurt Rothe erringt im Einerkajak auf der Langstrecke den Titel eines Deutschen Meisters. In der Wintersaison wird auf Beschluss des Gemeinderates auf dem Fichteplatz durch die Feuerwehr eine Spritzeisbahn zum Schlittschuhlaufen angelegt. Diese Bahn findet sehr großen Zuspruch, nicht nur von der Ammendorfer Jugend. Aus den umliegenden Ortschaften und aus Halle strömen die Jugendlichen herbei und erfreuen sich am Eislauf. Die Gemeinde Ammendorf hat eine zusätzliche Geldquelle erschlossen. |
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Am Morgen des Festtages zogen Spielmannszüge durch die Straßen von Ammendorf zum Weckruf. Dann begannen die Wettkämpfe auf der von Otto Zimmermann und Walter Borst gut vorbereiteten Kampfbahn des Ammendorfer Stadions. Auf der Wiese hinter der Hauptkampfbahn, da, wo später das Schwimmbad war, standen die Geräte (4 Recks, 4 Barren, 5 Pferde) und die Fechtbahn. Während der Wettkämpfe waren die Terrassen mit Zuschauern dicht gefüllt. Über das Abschneiden der Ammendorfer Sportler bei diesem Fest ist leider nichts bekannt. |
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Ammendorf hat 14 021 Einwohner. Erneut wird Kurt Rothe vom A.K.C. Deutscher Meister im Einerkajak auf der Kurzstrecke. Gleichzeitig erringt er in seiner Disziplin den Titel eines „Kampfspielmeisters“. Im Verlaufe des Jahres kam es im Fuhrunternehmen Schröter in der Hohen Straße zu einem Brand, der durch den Einsatz aller Ammendorfer Wehren gelöscht wurde. Deutschland hat 4,38 Mio. Arbeitslose. |
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Die Hallischen Sportnachrichten schreiben: „Im Saalegau Fußball stehen jetzt die letzten Entscheidungen um die Meisterschaft der Ib-Klasse bevor. Nachdem sich Ammendorf 1910 und Preußen Merseburg als Gruppenmeister qualifiziert haben, geht es jetzt darum, nach dem Ausscheidungssystem den Klassenmeister zu ermitteln. Ammendorf 1910 oder Preußen Merseburg - wer steigt in die Liga auf. Ammendorf wird mit folgender Aufstellung antreten: Drigalla I, Drigalla II, Klimeck, Gebhardt, Häußler, Bruder, Hentschel, Metze, Behrend, Preuß, Mutterlose. Die Ammendorfer wurden bereits 1928 Meister des Saalegaues. |
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Der Pfarrvikar Wilhelm Bohne betreut die katholische Gemeinde da Pfarrvikar Wittelsbach Pfarrer in Zeitz wird. Das „Freibad Elstermünde“, auf der Halbinsel zwischen dem Stillem Wasser und Elster gelegen, erfreut sich nach wie vor eines großen Zuspruchs. Später brennt die Anlage, vermutlich durch Blitzschlag veranlasst, ab. Der genaue Zeitpunkt ist unklar. Damit haben die Ammendorfer Nudisten kein Freibad mehr. Auch das Bootshaus fiel den Flammen zum Opfer. Die Holzbrücke, die über die Elster nach Burg führte, wird durch eine massive Betonbrücke ersetzt. Diese wird 1945 von der Wehrmacht gesprengt und danach wird wieder eine stabile Holzbrücke gebaut. Kurt Rothe wird im Einerkajak auf der Kurzstrecke erneut Deutscher Meister. Das ist sein 5. Meistertitel, den er in ununterbrochener Folge erringen kann. Die Pfarrstelle St. Wenzel wird vertretungsweise von dem Beesener Pfarrer K. Hensel betreut. Der TV Ammendorf hat nun 375 Mitglieder. Darunter 80 Knaben und 110 Mädchen. Hervorgerufen durch die Weltwirtschaftskrise schließen viele Ammendorfer Betriebe und die Arbeitslosigkeit steigt enorm an. Die Armut nimmt rasant zu. |
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1932 |
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Des Weiteren bestehen eine selbständige, voll ausgebaute Mittelschule, zwei Grundschulen (Radewell, Planena und Friedenschule) und eine zweiklassige private katholische Schule. Die wirtschaftliche Rezession ist sehr groß. Die Arbeitslosigkeit hat einen hohen Stand erreicht. In Ammendorf sind 15% der Männer ohne Arbeit. Die erst wenige Jahre zuvor eingeführte Arbeitslosenversicherung kann nur die größte Not lindern. Das Arbeitslosengeld wird nur 6 Monate gezahlt. Danach bekommen Bedürftige eine geringe Unterstützung durch die Gemeinde (12 Mark pro Woche). |
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Das Wahlergebnis sieht in Ammendorf wie folgt aus:
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Das Wahlergebnis sieht in Ammendorf wie nachstehend aufgeführt aus.
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Der Ammendorfer Sportler Albert Wöhlmann nimmt als Torwart einer Arbeiterhandballmannschaft an der Arbeitersport-Olympiade in Wien teil. Deutschland hat 6 128 429 Arbeitslose. Das ist der Höchststand. |
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1933 |
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Der „Ammendorfer Arbeitergesangsverein“, der „Freie Männerchor“ und der Arbeitersportverein „Fichte“ werden verboten und aufgelöst. Das vorhandene Eigentum, wie das Schriftgut, wird entschädigungslos beschlagnahmt. |
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Leutnant Dubbick (Führer des Ammendorfer Soldatenbundes und Sturmbannführer der SA) wird als Rektor der Friedenschule eingesetzt.
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Die Reichsregierung erhöht den Jahresurlaub von bisher 3 Arbeitstagen auf 6 Tage. Bis zum Jahre 1939 erhöht sich der Jahresurlaub auf insgesamt 12 Arbeitstage (Sonnabend ist ein Arbeitstag). |
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„Am 07.05.1933 findet der Frühjahrs- Abgeordnetentag im Vereinslokal Deutsches Haus Beesen (Elster) des Kriegerverbandes Halle und Saalkreis statt. Aufstellung in Ammendorf am Rathaus um 1 Uhr zum Propagandamarsch zum Denkmal in Beesen. Ab 3:30 Uhr Konzert im Zelt und Unterhaltungsmusik in den unteren Räumen des Vereinslokals. Für Gäste und deren Angehörige Besichtigung des Wasserwerkes. Von 7:30 Uhr abends an Festball anlässlich des 65 jährigen Stiftungsfestes.“ |
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Die einklassige Grundschule in Planena wird geschlossen. Ab sofort müssen die 11 Kinder, die von der Lehrerin Frau Kutschke unterrichtet wurden, zum Unterricht in die Friedensschule. Die Feuerwehren der Stadt Ammendorf verfügen über 5 Motorspritzen. Sie verteilen sich wie folgt: 2 Stück Freiwillige Feuerwehr Ammendorf 1 Stück Betriebsfeuerwehr Gottfried Lindner AG 1 Stück Radeweller Papierfabrik 1 Stück Chemische Fabrik Buckau Ammendorf.
Die Naturfreunde lösen sich auf. Ihr Heim auf dem Hopfenberg wird Eigentum der Gemeinde Ammendorf. Georg Paul Hans Krammisch wird Pfarrer in der St. Wenzel Kirche Radewell. Der Ammendorfer TV hat 294 Mitglieder. Ammendorf hat 13 786 Einwohner, davon sind 11 720 evang., 545 kathol. und 2 jüdischen Glaubens. |
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1934 |
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<![if !supportLists]>26.06. <![endif]> jährige Arbeitsdienstpflicht für alle Personen im Alter von 18 bis 25 Jahren fest. Der Arbeitslohn beträgt 1,- RM pro Tag. |
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Im Nordwesten von Merseburg wurde mit dem Bau des Flugplatzes begonnen, der im Oktober 1935 vom Reichsluftfahrtminister Hermann Göring eingeweiht wurde. Dieser Flugplatz war für den Objektschutz der Leuna-Werke, der Chemieanlagen bei Böhlen und der sich im Aufbau befindlichen Buna-Werke sowie der Städte Leipzig, Merseburg und Halle vorgesehen. Der Lehrer Walter Bauer wird als „erzieherisch unzuverlässig“ eingestuft und vom Dienst an der Friedenschule entbunden und nach Dölau strafversetzt. Der spätere Prof. Dr. Walter Bauer schrieb über 80 Bücher, einige tausend Gedichte, hunderte von Kurzgeschichten, Essays, Hörspiele und Theaterstücke. Die Stadtbibliothek Merseburg trägt seinen Namen. Er wanderte 1952 als freier Schriftsteller, in der BRD lebend, nach Kanada aus wo er am 23.12.1976 in Toronto verstarb. In der Serie 1933 / 34 belegen die Sportfreunde Halle in ihrer Staffel den ersten Platz und erreichen damit die Aufstiegsberechtigung in Deutschlands höchste Fußballliga. In der nächsten Serie spielen sie in der Gauliga 6 ( Mitte ). Im Verlaufe des Jahres begann die Baugemeinschaft Rosengarten – Halle (Saale)– Ammendorf mit dem Aufbau der Siedlung Gartenstadt Rosengarten. Im Jahre 1939 wurde der Aufbau abgeschlossen. Unter der Oberleitung des Gemeinde-Bau-Ingenieurs Joly wurden in den letzten 7 Jahren folgende Objekte fertig gestellt:
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1935 |
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Die Reichswehr lagert auf dem Gelände der „Orgacid“ Stoffe zur Herstellung von Giftgasen ein (Gelbkreuz). Dr. Eugen Möllney wird als Betriebsleiter eingesetzt. Im Schatten der Feierlichkeiten zum 250.Geburtstag von Halles größtem Sohn, Georg Friedrich Händel, verhaftet die Gestapo viele Antifaschisten. Nach Monaten der Bespitzelung wurde im Januar die Bezirksleitung der KPD in einer Privatwohnung in der Thüringer Straße festgenommen, im Februar war mit 300 weiteren Verhaftungen „aufgeräumt wurden“, wie die Gestapo–Stelle Halle vermerkte. Zu den Verhafteten gehörten neben der dann im Polizeigefängnis Halle totgeprügelten Kontoristin Helene Glatzer (1902-1935) die drei Leiter des linken Arbeitersportbundes „Rotsport“: der Stellmacher Otto Bruder (1908-1945) aus Beesen wurde am 8. Februar, der Schriftsetzer Otto Weber am 11. Februar und der Bierbrauer Otto Witteborn am 12. Februar festgenommen. Otto Bruder wurde zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt, die er im Roten Ochsen verbüßte. Er wurde im April 1945 auf einem der berüchtigten Todesmärschen von der SS ermordet. |
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Der Arbeitsmann verdiente am Tage 25 Reichspfennige. Der Vormann erhielt 50 Reichspfennige und der Obervormann 75 Reichspfennige. Die Sportfreunde Halle erreichen in der Gauliga 6 ( Mitte ) den 5. Tabellenplatz. |
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Der Pfarrvikar Dr. Karl Schlütz betreut die Katholische Gemeinde. Es kam zu einer liturgischen Erneuerung. Die Taufe wurde jetzt mit der Gemeinde im Anschluss an die heilige Messe gefeiert. Es wurden Choralgesänge gepflegt Wöchentlich wurden Bibel- und Liturgiekreise abgehalten. Das Naturfreundehaus auf dem Hopfenberg wird Heim der Hitlerjugend (HJ). Die Naturfreunde wurden entschädigungslos enteignet. Im Verlaufe des Jahres wird der „Schwimmverein Elstermünde“ in den „Ammendorfer TV“ aufgenommen. Damit verfügt nun der TV über ein ausbaufähiges Objekt für ein eigenes Vereinsheim und eine Pflegestätte für den Schwimmsport. Auch für die Bootsfahrer war nun gesorgt. Der Turnverein zählte 362 Mitglieder. Die Gaststätte „Zum Rosengarten“ wird von Friedrich Knaubel und seiner Frau übernommen. Bis Anfang der 50er Jahre wurde die beliebte Gaststätte bewirtschaftet. Im Verlaufe des Jahres wurde die Siedlung Rosengarten rund um die Pappelallee errichtet. |
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1936 |
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„Leunasiedlung auf dem „ Siebenhufenplan“. Eine soziale Tat des Ammoniakwerkes Merseburg- Errichtung von 98 Siedlerstellen in Ammendorf-Der Doppelhaustyp mit Gartenland- Die Werksangehörigen sechs Monate beim Bau.“ |
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Die von-der-Heydt-Str., bis dahin eine Schlippe, wird auf Straßenbreite gebracht und gepflastert. |
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1937 |
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Die Sportfreunde Halle erkämpfen in der Spielserie 1936/37 den 4. Tabellenplatz in der Gauliga 6 (Mitte). |
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„ Auf einem Ammendorfer Bauernhof biss sich eine Ratte in die Zunge des Hofhundes fest. Das verzweifelt kämpfende Tier konnte nur mit Mühe von der Ratte befreit werden.“ Zur Kaninchenausstellung erhält der Züchterverein „Fortschritt“ (G6) von der Gemeinde Ammendorf einen Geldpreis in Höhe von 3,- Mark (!). |
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Aufbau des Lagers des Reichsarbeitsdienstes (RAD) in der Siebenhufenstraße. |
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Bau des zweiten Abschnittes der Leunasiedlung. Abschnittsleiter Herr Langholz (Siebenhufenstr. und Leunaweg bis zum Fasanenweg Heimstättenweg Nr 55 bis Nr. 82). 74 Siedler. |
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Im gleichen Monat wurde Hermann Valentin für seine 50 jährige Mitgliedschaft im TV Ammendorf geehrt. Er wurde Ehrenmitglied der Deutschen Turnerschaft. |
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„Aus Anlass des 70. Geburtstages des Schneidermeisters Eduard Kurze, wohnhaft in Ammendorf. Brauhausstraße 05, fand sich gestern die Männerliedertafel Ammendorf zusammen, um dem Geburtstagskind ein Ständchen zu bringen. Eduard Kurze ist einer der ältesten Sänger in Ammendorf und besitzt die höchste Auszeichnung des Deutschen Sängerbundes, den Sängerbrief für 50jährige aktive treue Sängertätigkeit.“ „Auf der Reichsstraße 91 wird hinter Ammendorf der Bau der Elster- und der ersten Flutbrücke (sog, Zigeunerbrücke) vom Preußischen Landesbauamt in Angriff genommen. Damit soll an der Ausgangsstraße von Ammendorf nach Merseburg einer großen Verkehrsschwierigkeit abgeholfen werden, da die Straße an dieser Stelle nun gerade gelegt wird. Jetzt ist mit der Aufstellung einer Notbrücke begonnen worden, über die der Verkehr bis zur Fertigstellung des Neubaus der Brücken rollen wird.“ |
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„In dem neuen Schwimmbad, das die Stadt Ammendorf auf der Kampfstätte errichtet und über das wir schon wiederholt berichteten, ist man noch immer emsig bei der Arbeit. Da sich noch in letzter Stunde kleinere technische Schwierigkeiten ergeben haben, erschien, wie der Bürgermeister Sonneberg mitteilte, eine Hinausschiebung der Eröffnung des Bades um nur einige Tage dringend geboten. Die Badeanlage selbst wird aber am Sonntag, im Anschluss an den Festumzug, zur allgemeinen Besichtigung freigegeben.“ Die „Mitteldeutsche Saalezeitung“ schreibt: „Aus ältester und jüngster Zeit. Ein Gang durch das Heimatmuseum in Ammendorf. Der Konrektor und Heimatforscher Otto Schroeter führte durch die von ihm eingerichtete Heimathalle- in der Friedenschule.“ |
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„Heimatfest in Ammendorf. Eine Stadt zeigt ihre reiche Geschichte. Glänzend verlaufener Begrüßungsabend / Festaufführung – Ein redend Wappenbild. Ein Festumzug ist der Höhepunkt des Festes.“ Gründung des Deutschen Siedlerbundes „ Siedlergemeinschaft des Ammoniak-Werkes Merseburg in Ammendorf“. Im Dezember waren 97 Siedler Mitglied der Gemeinschaft. Kassierer waren Herr Hoffmann, Heimstättenweg Krummhaar, Siebenhufenstr. Haupt, Leunaweg Kassenprüfer waren Meinekat, Siebenhufenstr. Weinert, Leunaweg Habermann, Hasenweg Beginn des Baus des zweiten Abschnittes der Heimstättensiedlung (Heimstättenweg Nr. 83 bis Nr. 106). In der Kanenaer Str. werden die Häuser Nr. 49-59 (ungerade Hausnummern) und in der Brückenstraße die Nr. 54-57 errichtet. |
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„Wie wir noch erfahren, ist von der Stadt Halle als Eigentümer das Mühlholz dem Ammendorfer Vogelschutzverein überlassen worden, um als Erholungspark für Ammendorf ausgebaut zu werden. Wege sollen hier ausgebaut werden, damit so ein Ausgleich für das geschützte Gebiet des Burgholzes geschaffen wird. Die Arbeiten dazu sind bereits in Angriff genommen.“ |
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Schalke spielt mit folgender Mannschaft: Klodt, Bornemann, Schweißfurt, Prinz, Gellesch, Sontow, Kalwitzki, Szepan, Portgen, Urban, Mecke. Die Ammendorfer spielen in folgender Aufstellung: Michels, Thieme, Hartmann, Godan, Böttger, K. Krampe, A. Krampe, Warnecke, Häußler; Föhre, Knoth. Das Spiel fand in der mitteldeutschen Kampfbahn in Halle statt. Im Chemischen Werk Ammendorf wurden 88 Quecksilberzellen (8 000 A) gebaut. Sie wurden nach einer werkseigenen Konstruktion aus Billiter-Zellen entwickelt. Im Verlaufe des Jahres wurde auf dem Kirschberg (zwischen Beesen und Wörmlitz liegend) eine Kaserne für das 38. Flakregiment der Wehrmacht errichtet und bezogen. |
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1938 |
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Klempnermeister Albin Steinbach feiert seinen 75.Geburtstag. Gleichzeitig feiert er sein 50jähriges Meisterjubiläum, sein 50jähriges Geschäftsjubiläum, sein 50jähriges Ehejubiläum und sein 50jähriges Jubiläum als aktiver Sänger. Bei hellem Fackelschein brachte die Ammendorfer Männerliedertafel, ihrem ältesten Sangesbruder, ein würdiges Ständchen. Viele Gratulanten haben sich eingefunden unter ihnen auch der Bürgermeister Sonneberg. Ende Mai beginnt der Ausbau der Halleschen Straße. Im Anschluss an den Ausbau der Reichsstraße 91 und die Begradigung dieser Straße an der Elster- und Elsterflutbrücke wird die Hallesche Straße in einer Breite von neun Meter Fahrdammbreite neu gepflastert. In diesem Zusammenhang wird der Schachtgraben, der Ammendorf von Ost nach West durchquert, (er leitet die Wässer der Grube von der Heydt in die Elster) in Höhe der Schmiede Bachmann in Betonrohren unter der Straße durchgeführt. |
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„172 Arbeiter glückliche Siedler. Die Siedlung der Leuna-Arbeiter in Ammendorf ist fertiggestellt. Am Rande der Stadt Ammendorf, dort, wo noch vor kurzer Zeit der Bauer mit seinem Pflug den Boden bearbeitete, erhebt sich jetzt eine gewaltige Siedlung als Wohnstätte für deutsche Arbeiterfamilien, deren Wunsch es schon lange war, ein eigenes Haus zu besitzen. Der Wunsch von 98 Arbeitern des Leunawerkes ging hier in Erfüllung“. |
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Sein Wirken war lebendige Heimatkunde. Konrektor i. R. Otto Schroeter, Ammendorf, gestern verschieden. Otto Schroeter gehörte seit einem halben Jahrhundert zu den zähesten und erfolgreichsten Vorkämpfern des Heimatgedankens in Schule, Haus und Öffentlichkeit. Sein Leben war lebendige Heimatkunde. |
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Die Sportfreunde Halle belegen in der Spielserie 1937/38 in der Gauliga 6 ( Mitte ) den 9. Tabellenplatz und können damit den Abstieg aus der höchsten Spielklasse vermeiden. Am 1. Deutschen Turn- und Sportfest in Breslau nimmt auch eine Auswahl der Ammendorfer Turner teil. Unter ihnen sind Albert Popella, Otto Zimmermann, Richard Schulze, Paul Wilde, Günther Godehardt, Richard Moser, Gertraude Brechlin, Käthe Zimmermann und Martha Pfannschmidt. |
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Der Bürgermeister Sonneberg gab bekannt, dass er die Leitung des heimatgeschichtlichen Museums in der Friedenschule, nach dem Tode von Otto Schroeter, dem Lehrer Tiller übertragen habe. |
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„Ammendorfer Nachrichten – Ammendorf erhält einen Zentralfriedhof. Die Stadt Ammendorf musste Vorsorge zur Schaffung neuer Begräbnisstätten treffen.“ |
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„Aus Ammendorf: Vorbereitung des Wohnungsbauprogramms 1939. Für die Vorbereitung des Wohnungsbauprogramms für 1939 findet am Montag, den 26.09. 20.30 Uhr in Helms Gaststätten zu Ammendorf eine Aufklärungsversammlung des Gauheimstättenamtes statt, an der alle siedlungswilligen und wohnungssuchenden Volksgenossen teilnehmen sollen.“ |
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„Kleinsiedlung marschiert in Ammendorf. Arbeiterwohnstätten nur noch nach einheitlicher Planung.“ |
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„Ammendorfer Nachrichten – „ To-Bü“, das neue Film-Theater. Gestern wurde diese neue Tonbild-Bühne feierlich eingeweiht. Das Haus war schon im Voraus ausverkauft, zumal es zu seiner Eröffnung den preisgekrönten und so erfolgreichen Film „Heimat“ brachte.“ |
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„ Die Kälte hat in Ammendorf Ost einige Schäden angerichtet. Viele Wasserleitungen und Abflussrohre sind eingefroren und mussten vom Fachmann aufgetaut werden Zentralheizungen schafften teils auch nicht mehr die Durchheizung der Räume. So gab es kurz vor den Ferien in der Schule kältefrei, denn einen Tag vor den Ferien streikte die Heizanlage gänzlich.“ Werner Teschner wird Pfarrer in der evang. St. Wenzel Gemeinde Radewell. Im Chemischen Werk Ammendorf wurde begonnen ein neues Gebäude für die Quecksilberelektrolyse zu errichten. Des Weiteren wurden 2 Becken für je 500 Kubikmeter Sole hergestellt. |
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1939 |
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Dr. Eugen Möllney wird Betriebsdirektor der Orgacid. |
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Die Sportfreunde Halle müssen nach Abschluss der Serie die höchste Spielklasse verlassen. Sie gewinnen nur 5 Spiele und erreichen noch 5 Unentschieden, verlassen aber 8 Mal als Verlierer den Platz. Das reicht nicht aus, um die Spielberechtigung für die Gauliga 6 (Mitte) zu behalten. Mit dem Bau der Häuser in der Feldwiesenstr. findet das Baugeschehen im Ellernblock seinen Abschluss. |
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Der Luftschutz wird aufgerufen. Die Verdunkelung beginnt. Die Schule fällt bis zum 10.09.1939 aus. Da nun auch in der Turnhalle der Radeweller Schule Getreide eingelagert wurde, musste der Ammendorfer TV seinen Trainingsbetrieb einstellen. |
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In den nächsten Wochen werden rund um Ammendorf zur Fliegerabwehr 2-cm Kanonen in Stellung gebracht. Die Autobusse erhielten im Straßenbahndepot neue Unterstellmöglichkeiten, die alte Kraftwagenhalle wurde abgerissen. |
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Herr Langholz, Heimstättenweg Herr Laupitz, Leunaweg Herr Hoffmann, Leunaweg Herr Rheude, Siebenhufenstr. Auf dem Gelände der „Orgacid“ wird mit dem Aufbau einer großen Abfüllanlage für Kampfstoffe begonnen. Dr. Eugen Möllney wurde im Verlaufe des Jahres 1939 zum Betriebsdirektor ernannt. |
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Der Pfarrvikar Josef Brockmann betreut die katholische Gemeinde. Pfarrvikar Dr. Schlütz wird Pfarrer in Güsten. Die untere Etage der katholischen Schule muss geräumt werden und wird von der Luftschutz-Polizei ( SHD ) besetzt. Für die Bewohner der Siedlung wurden vorhandene Entwässerungsstrecken im Tagebau „von der Heydt“ als Luftschutzbunker eingerichtet. Weitere Grubenbaue wurden in der Nähe der Brikettfabrik in der Hochhalde vorgetrieben und zum „Luftschutz“ für die Bevölkerung vorbereitet. |
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Bis zu diesem Jahr produzierte die Gottfried Lindner AG Lastwagenanhänger, Güterwagen und Reisezugwagen, nun wurde das Werk auf die Kriegsproduktion umgestellt. |
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Die Doppelhälfte mit einer Kammer kostet 4.672 RM. Mit 2 Kammern kostet sie 4.776 RM. Im Keller der Friedenschule betreibt der Lehrer Karl Kiemle eine Seidenraupenzucht, die zur Fallschirmseidenherstellung verwendet wird. Die Schüler sammeln das Laub der Maulbeersträucher als Futter in der Nähe der Schule und auf dem Ammendorfer Friedhof an der Kirche St. Katharina. |
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Programmfolge Musik: Alte Kameraden (Marsch) Eröffnungsworte und Ausspruch vom Führer Gemeinsames Lied: Nur der Freiheit gehört unser Leben Gedicht: Die Hirne erdenken, die Hände vollenden Ansprache des Betriebsführers Musikdarbietung: Am Lagerfeuer (Charakterstück von Siede) Worte des Betriebsobmannes und Führergedenken Schlußlied: Vorwärts, vorwärts schmettern die hellen Fanfaren |
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Deutschland erklärt den USA den Krieg. |
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Im Frühjahr werden die Lebensmittelrationen gekürzt. |
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Der Bau- und Sparverein Ammendorf errichtet 9 und an anderer Stelle 26 Eigenheime. Die Riebeckschen Montanwerke bauen 10 Eigenheime. |
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Bei der Herbstbesichtigung der Ammendorfer Schüler wurde die erfreuliche Feststellung gemacht, dass von 232 Kindern der Mittelschule nur 15 Jungen und 15 Mädel des Schwimmens unkundig waren. |
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„Neue Gleisschleife vor der Vollendung- Für die Berufstätigen- Anfang November Durchgangsverkehr. In Ammendorf sind auf dem Gelände Ecke Hallesche Straße – Friedenstraße, auf dem bisher Kleingärten standen, Arbeiten zum Bau einer Gleisschleife im Gange. Gestern wurden sie an die durchgehenden Gleise der Merseburger Überlandbahn angeschlossen“ |
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Im Verlaufe des Jahres wurden rund um Ammendorf zur Luftverteidigung 8,8cm und 10,5cm Fliegerabwehrkanonen in Batteriestärke in Stellung gebracht. Zur Begegnung von Nachtangriffen wurden Scheinwerfereinheiten stationiert. |
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Der Pfarrvikar Franz Wüstefeld betreut die katholische Gemeinde. |
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Die Orgacid wird als „Nationalsozialistischer Musterbetrieb“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird von Robert Ley durchgeführt. Die Aktionäre der Gottfried Lindner AG strichen dicke Dividenden ein, in ihrer Marketenderei boten sie ihren Arbeitern und Angestellten Vogelfutter, Insektenvertilgungsmittel, Gesundheitstee und Ersatzseifenpulver an. Das 7,5 cm leichte Infanterie-Geschütz (le.I.G.18) wurde ab diesem Jahr in der Böhmischen Waffenfabrik in Strakowitz und bei Habämfa (Hallesche Bäckereimaschinen-Fabrik) in Ammendorf hergestellt. In einem Geschütz steckten 1200 Arbeitsstunden. |
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1943 |
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Die Versammlung des Kaninchenzüchtervereins „Fortschritt“(G6) musste wegen Fliegeralarms abgebrochen werden. Zurzeit sind 9 Vereinsmitglieder zum Militärdienst eingezogen. Die Verpflegung der Zwangsarbeiter und der Kriegsgefangenen verschlechtert sich immer mehr. Wie aus vorliegenden Lagerführer-Nachrichten hervorgeht, wurden die Rationen ständig gekürzt. Für russische Kriegsgefangene war grundsätzlich nur begrenzt genießbares Fleisch zu verwenden. Selbst ein Spezialrezept für „Russenbrot“ wurde vom Ministerium für Versorgung herausgegeben. Es bestand aus:
Im Verlaufe des Jahres wird von der Reichsregierung eine Anordnung erlassen, die den Einsatz höherer Schüler als Luftwaffenhelfer, z.B. bei der Heimat-Flak, durchsetzt. In Ammendorf werden die Schüler der Jahrgänge 1926/1927 zu Hilfsdiensten in der Luftverteidigung einberufen und als Luftwaffenhelfer ausgebildet. Sie tragen besondere Uniformen. In der Schule erhalten sie nur noch Unterricht in den wichtigsten Fächern (18 Stunden wöchentlich). Die waffenfähigen Ammendorfer Männer werden zu einer „Stadtwacht“ zusammengefasst, die mit Rücksicht auf die verminderte Zahl der Polizisten für Ordnung und Sicherheit sorgt. Im Verlaufe des Jahres verlassen 816 Waggons, beladen mit Sprühbehältern, Fliegerbomben und chemischer Munition, die Orgacid. |
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Im Verlaufe des Jahres erhielt die katholische Kirche in der Siebenhufenstraße den Altar aus Löbejüner Porphyr und ein schönes mittelalterliches Kreuz.
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1944 |
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Die „Männer-Liedertafel Ammendorf“ stellt die Probenarbeit ein. Öffentliche Auftritte erfolgen nicht mehr. |
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Seit 1933 überzog das faschistische Regime ganz Europa mit einem komplexen System an Unrechtsstätten. Neben den Konzentrations- und Vernichtungslagern waren unter Bezeichnungen wie Arbeitserziehungslager, Jugendschutzlager oder Polizeihaftlager Stätten errichtet, in denen die Lebensbedingungen kaum anders waren, als in den Konzentrationslagern. Am heutigen Tage erfolgte der erste Spatenstich zur Errichtung des Arbeitserziehungslagers Osendorf. Von Juli des Jahres an existierte es in Osendorf in unmittelbarer Nähe der Brikettfabrik Osendorf östlich der Bruckdorfer Straße. In ihm waren Männer inhaftiert, die u.a. Waggons auf der Aschekippe der Leunawerke entladen mussten. Dieses Lager war der Staatspolizei, Unterkommando Spergau, unterstellt. Die Mahlzeiten bestanden aus Wassersuppe und Brot. Entsprechend hoch waren die Todesraten unter den Inhaftierten. Die Haupttodesursachen waren Unterernährung, Typhus, Tuberkulose und Misshandlungen durch die SS-Wächter. Insgesamt starben bis Ende des Jahres 1944 195 Häftlinge (135 Ostarbeiter, 35 Holländer, 15 Franzosen und 10 Italiener). In Osendorf wurden die Inhaftierten als E-Kompanie bezeichnet. |
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In Ammendorf erhält die Sparkasse einen Bombentreffer. Die Scheune des Pfarrhauses wird ebenfalls getroffen. Der Hochbunker auf dem Fichteplatz erhält einen Bombentreffer ohne das Schaden angerichtet wird. |
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des für die Siedler eingerichteten Schutzraumes (in alten Grubenbauen), wird verschüttet und wird durch Ostarbeiter freigelegt. Weitere Bomben fielen auf die Chemische Fabrik Jakob und töteten Herrn Jakob, auf die Siebenhufenstraße vor das Pfarrhaus, zwischen Pfarrhaus und Kirche sowie auf den Acker zwischen Siebenhufenstr. und Bäumchenstr. Der Gasthof Jäger in Radewell und die Bäckerei Schmidt (später Ruhr) in der Siebenhufenstr. sowie das Haus Leunaweg 38/40 erhalten Bombentreffer. Viele Siedlungshäuser haben Schäden an den Dächern. Unzählige Fensterscheiben gehen zu Bruch. Drei Todesopfer sind in der Siedlung zu beklagen. Noch am gleichen Abend halfen 2 Kolonnen arbeitsverpflichteter Polen und Franzosen, aus Dankbarkeit, weil Pfarrer Wüstefeld Gottesdienste für sie gehalten hatte, die Bombentrichter vor und hinter der katholischen Kirche in der Siebenhufenstraße zuzuschaufeln. |
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1945 |
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In allen Ammendorfer Schulen wird der Schulbetrieb eingestellt. |
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9°° Uhr wird die Produktion in der „Orgacid“ eingestellt. Die Anlagen werden abgefahren. |
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Insgesamt 515 Fliegeralarme wurden in und um Ammendorf ausgelöst. |
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Die „Proklamation Nr. I“ wird veröffentlicht. Sie fordert:
Durch die amerikanische Besatzungsmacht wird in der Friedenschule ein Lazarett für verwundete deutsche Soldaten eingerichtet. Der Schulbetrieb ruht. In dieser Zeit werden durch die Soldaten die in vielen Jahren von Otto Schroeter gesammelten Exponate der Ammendorfer „Heimathalle“ in Unkenntnis zerstört (zum Teil in Übermut aus den Fenstern geworfen). Die befreiten Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter, werden bis zu ihrer Rückkehr in ihre Heimatländer z.T. in der Turnhalle der Friedenschule untergebracht. Auf dem Schulhof bereiten sich die Franzosen an offenen Feuerstellen die Frösche zu, die ihnen Ammendorfer Kinder in der Aue gefangen haben. |
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Amerikanische GI‘s ziehen durch die Wohnungen und entwenden Fotoapparate, Uhren und Radios, wenn keine Kaufbescheinigungen vorgelegt werden können. |
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Zwischen Rosengarten und Rathaus Ammendorf nimmt die MÜBAG den Straßenbahnverkehr wieder auf. In den Ammendorfer Fabriken wird der 8-Stunden-Arbeitstag wieder eingeführt. |
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Weiterhin wurde eine Ackervergabekommission gebildet. Ihr gehören an:
Wilhelm Schmidt wird mit der Beschaffung von Leuna-Dünger beauftragt. Es wird ein monatlicher Mitgliedsbeitrag von 40 Pfg. festgelegt. |
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Dem Dr. med. Franz Wolff wird in der Zeit, als er einen Kranken besuchte, sein Auto (F8 DKW) gestohlen. Die sowjetische Kommandantur befiehlt die Vorbereitung der Wiederaufnahme des Schulbetriebes in Ammendorf. |
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Vorschläge :
Gegen die Spaltung traten auf die Herren Behrend, Engelhard, Schmidt (Willy) und die Siedlerfrauen. Die Spaltung wurde abgelehnt. Weitere Vorschläge waren:
Die „Rote Armee“ hat die Giftstoffe vom Gelände der „Orgacid“ ausgelagert und mit der Sprengung der Anlagen nach der Demontage der Einrichtung begonnen. Auf dem Gelände der ehemaligen „Orgacid“ wurde im „roten Haus“ die Verwaltung der Deutschen Grube eingerichtet. Später Verwaltung des VEB Braunkohlenwerk Ammendorf. Im Chemischen Werk Ammendorf beginnt die Demontage der 1939 bis 1946 errichteten Anlagen, insbesondere die Quecksilberelektrolyse und die Leimfilmproduktion. Die Demontage wird am 03.04.1946 abgeschlossen. Der materielle Verlust beträgt 12 700 000,- RM. |
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Im Schützenhaus gründet sich die Volkskunstgruppe die Schrammeln. Die Lebensmittelration für eine Person und 10 Tage sah folgendermaßen aus;
In Ammendorf nimmt die Handweberei HAWEBA die Arbeit in Räumen der Farbenfabrik Hartmann auf. Da Boxen als Zweikampfsport nach dem verlorenen Krieg von der Besatzungsmacht gemäß der Direktive 23 verboten ist, wechseln viele Amateurboxer in das Profilager. Nach Auffassung der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) ist das Profiboxen ein Beruf in einem „freien Gewerbe“ und fällt nicht unter das Verbot. |
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1946 |
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„Ammendorf - Hochburg der Arbeiterbewegung In der Radeweller Schule wird in einem Teil die „Anerkannte Mittelschule“ aufgebaut. |
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Die Firma Gottfried Lindner AG wird SAG Betrieb (Sowjetische Aktien Gesell-schaft). Seit Juli 1945 wurden im Betrieb tausende Kleiderschränke, Tische, Betten, Kinderbetten, Leiterhandwagen, Schubkarren, Behelfsherde, Holzpantoffeln, Rucksäcke und Löffel hergestellt. Diese Sachen wurden im täglichen Leben notwendig gebraucht. |
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Auf Grund der vielen Umsiedler betreut die katholische Kirche ca.4 000 Christen. |
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„Die Ammendorfer Friedenschule öffnet heute, am 30.September 1946, etwa 1500 Schülern wieder ihre Tore. Sechs Jahre lang war die Schule ihrer eigentlichen friedlichen Bestimmung als Bildungsstätte entrissen und dem Kriege dienstbar gemacht worden. Dank der Fürsorge der örtlichen Stadtverwaltung wurden die Räume für Unterrichtszwecke wieder hergerichtet. Am heutigen Tage kann die Schuljugend Ammendorfs zu froher Arbeit wieder einziehen. Möge von hieraus fernerhin viel Segen für unsere Heimat ausströmen.“ |
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Das Wahlergebnis in Ammendorf sieht wie folgt aus:
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„Uhrenfabrik Silesia in Ammendorf. In diesen Tagen nimmt in den Räumen einer Fabrik in Ammendorf (Druck und Lederfarbenfabrik) die Uhrenfabrik „Silesia“, Genossenschaft der Uhrmacher, Gustav Beckers, aus Freiburg in Schlesien mit 130 Köpfen ihren Betrieb auf. Bis zum Beginn der Produktion wird der größte Teil der Belegschaftsmitglieder im Aufbau beschäftigt, während etwa 30 Leute in einer Großreparaturwerkstatt arbeiten, um sich das notwendige Fingerspitzengefühl zu erhalten. Das künftige Produktionsprogramm der Uhrenwerke sieht die Herstellung von Dienstuhren für Stellwerke der Reichsbahn (Uhren mit Achttagewerken), Küchen- und Bürouhren und Wecker-Uhren für Haushaltszwecke vor.“ Im Verlaufe des Jahres wurden für fünf Umsiedlerfamilien in Beesen auf dem Exerzierplatz Behelfsheime errichtet. Der Kaninchenzuchtverein Ammendorf G6 hat jetzt 130 Mitglieder. Unter der Leitung von den Züchterinnen Frau Künzel und Frau Rückwardt wurde eine Frauenzuchtgruppe ins Leben gerufen. |
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1947 |
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In der Industriestraße brennt eine Baracke. Die Freiwillige Feuerwehr Ammendorf lässt die Baracke kontrolliert abbrennen. Das Übergreifen des Feuers auf die benachbarte Baracke kann verhindert werden. |
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Edith Grimm (Sopran), das Städtische Orchester Merseburg und der Ammendorfer Männerchor unter Leitung von Rudolf Siebenbrodt. An der Veranstaltung nahmen 600 Besucher teil. |
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In der ehemaligen katholischen Schule –am hohen Holz- wird ein katholischer Kindergarten eingerichtet. |
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Die Anerkannte Mittelschule Ammendorf nimmt im Gebäude der ehemaligen Mittelschule Radewell den Schulbetrieb auf. Die ersten Neulehrer werden eingesetzt. Im Jahre 1947 wurde die Ortsgruppe Ammendorf des Demokratischen Frauenbundes (DFD) gebildet. Ihr gehörten 12 Mitglieder an u.a. Frieda Jänicke, Marie Richter, Juliane Hillebrecht, Frieda Riemer, Frieda Wenzel, Frau Göring und Frau Pitzschel. Vorsitzende: Flora Teichmann Kassierer: Frieda Wenzel. Der Pfarrvikar Gerhard Wagner betreut die katholische Gemeinde. Das Rathaus wird wieder von der Stadtverwaltung genutzt. Die ZSG Industrie Ammendorf wird im Herbst 1947 in der SAG (Sowjetische Aktiengesellschaft) Waggonbau Ammendorf gebildet. Daraus entwickelt sich die BSG Motor Ammendorf. Auf dem Hopfenberg wird ein Behelfskrankenhaus eingerichtet. Leitender Arzt ist Dr. Kühl. Diese Maßnahme ist erforderlich, weil die Anzahl der an Lungentuberkulose erkrankten Menschen dramatisch zunimmt. Richard Werner wird Pfarrer in der evang. St. Katharina-Gemeinde Ammendorf. |
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1948 |
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Die „Anerkannte Mittelschule“ wird „Oberschule im Aufbau zu Ammendorf“. Die bisher verbotenen Kampfsportarten können wieder betrieben werden. Der Amateurboxsport kann wieder offiziell durchgeführt werden. Die Ammendorfer Boxstaffel wechselt nach Halle und trainiert in der Beesener Straße (Neuberts Gaststätte) in der SG Fichte. Sie werden Mannschaftskreismeister im Boxen mit 15:1 über Polizei Halle. |
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Die Freunde der Neuen Schule ( die Vorgänger der späteren Elternbeiräte ) nehmen in der Friedenschule und Radeweller Schule ihre Tätigkeit auf. |
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Der Vorsitzende des Kaninchenzuchtvereins Ammendorf G6, Otto Funke, legt sein Amt nieder. Sein Nachfolger wird Walter Tittelbach der diese Funktion bis 1952 ausübt. |
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1. Q. 1000 t 2. Q. 1200 t 3. Q. 1200 t 4. Q. 1400 t In beiden Jahren des Planes:
Im Jahre 1948 baut die Waggonfabrik die ersten Breitspur-Reisezugwagen für die Sowjetische Eisenbahn. Im Chemischen Werk Ammendorf wird der Chemiker Dr. Seidemann als Werkleiter eingesetzt. |
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1949 |
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Im Mai wurden die HO-Läden eröffnet. Nun konnten ohne Lebensmittelkarte, aber zu erhöhten Preisen, zusätzlich Lebensmittel erworben werden. Zum Beispiel:
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01.09. |
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Die Friedenschule schließt mit dem Waggonbau und die Radeweller Schule mit dem Braunkohlenwerk Ammendorf Patenschaftsverträge ab. |
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Das Klubhaus der Waggonbauer wird im Schützenhaus Ammendorf eingerichtet. Die Gewerkschaftsbibliothek und zahlreiche Interessengemeinschaften zogen in die renovierten Räume ein. Hier probten bald 310 Mitglieder von 15 Kulturgruppen für Volksmusik, Volkstanz, Ballett; hier trafen sich Amateurfotografen und Briefmarkensammler. |
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„In der vollbesetzten Hauptwerkstatt der Grube Ammendorf in Osendorf wurde am Mittwochnachmittag die Delegation der Ruhrbergarbeiter, die aus Anlass des „Tages der Aktivisten“ in Sachsen Anhalt weilte, feierlich verabschiedet. Der Betriebsleiter, Kollege Gerhard Bönisch, betonte in seiner Ansprache, dass die Bemühungen der Werktätigen um die Erfüllung und Übererfüllung des Zweijahrplanes ein Hilfebeitrag auch für die Ruhrkumpel im Kampf um die Einheit Deutschlands seien.“ Ein Ruhrkumpel sagte: „Wenn es Herr Adenauer für Hochverrat hält, dass sich Deutsche mit Deutschen zusammenfinden, dann wollen wir gern Hochverräter sein.“ |
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Im Jahr 1949 war die Mitgliederstärke der DFD-Ortsgruppe auf 51 angestiegen. Die Bildung von Untergruppen war erforderlich. Somit wurde auch eine DFD-Gruppe Siedlung (später 99, 100 und danach 203) ins Leben gerufen. Vorsitzende: Frieda Riemer, Stellvertr.: Frieda Jänicke Kassierer: Frieda Wenzel Gerhard Karbow wird Pfarrer in Beesen, er bleibt bis 1971. Danach ist die Stelle bis 1978 unbesetzt. Im Verlaufe des Jahres wurde von der fortschrittlichen Jugend Ammendorfs in der Regensburger- Straße (gegenüber der Radeweller Schule) eine Gedenktafel, für den am 28. März 1921 von der Hörsing-Polizei ermordeten 15-jährigen Lehrling Karl Meißner angebracht. Der Ammendorfer Gerhard Bönisch wurde für seine Verdienste um den Braunkohlenbergbau mit dem Nationalpreis der DDR - III. Klasse - für Wissenschaft und Technik ausgezeichnet. |
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Der Vorsitzende, Herr König, wird auf Beschluss der Versammlung abgesetzt. Herr Leißring wird als Vorsitzender bestätigt. |
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121 Anwesende wählen den neuen Vorstand. Ihm gehören an die Herren Michel, Leißring, Thon, Ackermann und Kamm. |
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21 000 Ammendorfer wurden Hallenser. Bürgermeister war bis dahin Kurt Martin. Im Rathaus arbeitet jetzt der Rat des Stadtbezirkes 6. Mit der Eingemeindung von Ammendorf gibt es für die Bürger einige Veränderungen. So erhöht sich die Hundesteuer von 27.- M auf 108,- M. Die Schulgeldfreiheit wird abgeschafft. Die Schüler der Oberschule im Aufbau Ammendorf–Radewell müssen jetzt 20,- Mark pro Monat bezahlen. Pfarrer sind in der evang. Gemeinde St. Katharina Pfarrer Werner und in der St. Elisabeth Pfarrer Henselien. |
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354 Siedler gehören nun der Gemeinschaft an. Einspruch gegen die Erhöhung der Hundesteuer und gegen das Vorhaben der Grube von-der-Heydt, den Kleinverkauf von Brennstoffen an die Bevölkerung zu stoppen. Es wurde eine neue Straßenbahnlinie (24) Pferderennbahn-Rosengarten in Betrieb genommen. Das erste 20-Familien Wohnhaus für die Waggonbauer wird in der Stalinallee bezogen. Das Braunkohlenwerk Ammendorf errichtet in der Regensburger-Str. für 211 000,- M die Zentralküche Osendorf. Im Verlaufe des Jahres richtete die Volkspolizei eine Dienst- und Meldestelle im Ammendorfer Rathaus ein. Das Dienstgebäude in der Georgi-Dimitroff-Str. wurde aufgegeben es wurden dort Wohnungen eingerichtet. Das Konsumkaufhaus, neben dem Rathaus, wurde eröffnet. Die Werktätigen des VEB Waggonbau Ammendorf reparieren beschädigte Straßenbahnwagen für die hallesche Straßenbahn und die MÜBAG. Damit werden weitere Voraussetzungen zur Sicherung der Beförderungsaufgaben geschaffen. Gerda Kupka aus Ammendorf erreicht bei den DDR-Schachmeisterschaften der Damen einen Fünften Platz. |
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Die „Oberschule im Aufbau zu Ammendorf“ wird „Oberschule Ammendorf der Landeshauptstadt Halle.“
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Anträge an die Stadtverwaltung zur Gasversorgung, zum Anschluss an die Kanalisation und zur Verbesserung des Straßenzustandes werden formuliert und abgeschickt. Beschlossen wird der Bier- und Zigarettenverkauf bei Fam. Michel.
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Die beiden Firmen von Rausch & Filbry und G.L. Eberhardt werden zum VEB Hallesche Bäckereimaschinenfabrik vereinigt. Die Produkte gehen unter dem traditionellen Firmen- und Warenzeichen „Habämfa“ in viele Länder der Welt.
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Koitzsch, Helmut (I) „Nigger“ (3) Busch, Günther „Lebber“ (1)
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Im Verlaufe des Jahres 1951 wurde die Siebenhufenstr. in Alfred-Reinhardt-Str. umbenannt. Alfred Reinhardt wohnte bis zu seiner Verhaftung und Ermordung durch die Nazis in der Siebenhufenstr. 1 (heute Logis „Nussbaum“). Alfred Reinhardt war Mitglied der SPD und gewählter Gemeindevertreter. Das Ammendorfer Orchester bereitet mit seinen Konzerten vielen Musikliebhabern erlebnisreiche Stunden im Festsaal des Jugendheimes. Als Dirigent und Sänger leitet Herr Aribert Scharf das Orchester. Frau Hanisch ist die gefeierte Sängerin. In diesem Jahre wird die Betriebspoliklinik des Waggonbaus in der Merseburger-Str. eröffnet. Bei den DDR-Schachmeisterschaften der Damen erkämpft Gerda Kupka (Ammendorf) den vierten Platz. Im Kanurennsport wird die Ammendorferin Siegrid Schnabel im KI der Frauen DDR-Meister. Im KII der Frauen Schnabel/Pretsch und Max Werner im KI der männlichen Jugend. Bei den Gesamtdeutschen Einzelmeisterschaften im Schach, die in Bad-Klosterlausnitz stattfanden, belegte die Ammendorferin Gerda Kupka den 18.Platz.
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Losung: „Durch Deine Mitarbeit, ein glückliches Leben, eine schöne Heimat.“ Liebe Einwohner! Der demokratische Block, die Stadtverordnetenversammlung und der Rat der Landeshauptstadt Halle legen den Entwurf eines Kreisplanes vor, der uns den Weg zeigt, den Volkswirtschaftsplan 1952 in Halle zu verwirklichen und darüber hinaus unsere Stadt zu verschönern. Für Halle S11 sind folgende Aufgaben zu erfüllen.
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DDR-Meisterschaften im Kanu-Rennsport. Der Ammendorfer Adolf Müller (Atze) wird DDR-Meister im K I über 10.000m. Siegrid Schnabel wird DDR-Meisterin im KI der Frauen und Max Werner im KI der männlichen Jugend.
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