Juni 2019
Schleusenwärterhaus der Familie Richter in Planena
erbaut 1831
Als wir vor einem Jahr im Mai 2018 Frau Richter besuchten, war es trotz der andauernden Hitzewelle überall in Planena recht grün, während im Umland, vor allem aber in der Stadt Halle, seit Wochen kein Grün mehr zu sehen war. Das 1831 erbaute Haus steht unmittelbar neben der Schleuse in Planena (erbaut 1816-1820) und wird seit Generationen von den Schleusenwärtern Planenas bewohnt - in den letzten beiden Generationen übrigens Schleusenwärterinnen. Nicht zuletzt aufgrund des nicht unerheblichen Fracht- und Reiseverkehrs auf der Saale war dies von jeher unabdinglich, dass der Schleusenwärter jederzeit verfügbar war. Das Hochwasser gehört von jeher zum Leben in Planena dazu. Die Schäden waren stets nicht unerheblich, dennoch lieben die Planenaer ihre Heimat, schützen und bauen auf, auch wenn die versprochenen Hilfen oft zu spät oder gar nicht kommen. Die Schleuse feiert im nächsten Jahr das 200-jährige Bestehen. Hierzu gibt es allerhand Wissenswertes. Im Wikipedia ist beispielsweise zu lesen (m.w.N): "Die Nutzung der Saale für Güter- oder Personentransporte ist seit 981 urkundlich belegt. In Chroniken der Saaleschifffahrt wird berichtet, dass bereits in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts das Wasser des Flusses Saale angestaut wurde. Die angestaute Wassermenge wurde zum Betrieb von Mühlen bzw. zum Flößen genutzt. Am 21. Oktober 1530 erteilte Kaiser Karl V. dem Erzstift Magdeburg das Privileg der freien Schifffahrt auf der Saale und die Erlaubnis, den Fluss auszubauen. Erste hölzerne Schleusen dienten den Schiffern zur Bewältigung des Frachtverkehrs. Fürst Wolfgang von Anhalt, Regent über Bernburg, schloss 1559 auf drängen des Erzbischof Sigismund einen Vertrag zum Ausbau und Sicherung der Saaleschifffahrt ab. Erst knapp 100 Jahre später, ab dem Jahre 1790 wurde die Saaleschifffahrt weiter ausgebaut. Der Kurfürst von Sachsen, Friedrich August III. ordnete an, die obere Saale und die Unstrut schiffbar zu machen. Nach 1816 war der hallesche Stadtbaumeister Johann Justus Peter Schulze mit dem Bau der Schleusen Planena und Böllberg betraut. Die Schleuse Planena gehörte ursprünglich zu dem Projekt des Saaleausbaues aus den 1930er Jahren. Die heute noch vorhandene und nutzbare Schleuse sollte durch einen Neubau ersetzt werden. Die Bauunterlagen waren vollständig ausgearbeitet. Wie alle Saaleschleusen zwischen Calbe und Wettin war eine Nutzlänge von etwas mehr als 100 Meter und einer Breite von 20 Meter vorgesehen. Die neue Schleuse Planena wurde kriegsbedingt nicht gebaut." |
||