Beitragsseiten

 


1920

 

 

 

 


Nach dem Krieg verlor der AFC 1910 seine Spielstätte, weil auf dem Sportplatz Schrebergärten angelegt wurden. Die Gemeinde half dem Verein und stellte den Fichteplatz zur Sportausübung zur Verfügung. Dies war aber keine Lösung auf lange Frist, weil der Platz auch von anderen Vereinen genutzt wurde und auch für Kirmes und Jahrmarkt  zur  Verfügung stand. Die Einweihung fand mit einem Spiel gegen Adler Eisleben statt, das mit 4:3 gewonnen wurde.

 

 


13.03.
-
29.03.

 


Generalstreik gegen den Kapp-Putsch. Es kommt in Ammendorf zu Gefechten der bewaffneten Arbeiter, die die Republik verteidigen, mit der Reichswehr. Die militärische Abwehrorganisation in Ammendorf leitete Karl Meißner. Am 17.03. werden von den Reichswehrsoldaten beim Kampf um Ammendorf Karl Talatzkow und die Brüder Johann und Georg Schmidsberger erschossen. Alle drei waren Bergarbeiter aus Braunsbedra. Der Putsch wird niedergeschlagen. Viele Arbeiter behalten die Waffen. Im Verlauf dieser Ereignisse wird der evangelische Pfarrer Nihus aus Burgliebenau, der auf die Arbeiter geschossen hatte, in Ammendorf im „Goldenen Adler“ von einem Arbeitertribunal zum Tode verurteilt und im Mühlholz von Heinrich von Wiekowsky, Hermann Reinhardt und Franz Mohr erschlagen und in die Elster geworfen. Dafür wurden die drei zu langjährigen Zuchthausstrafen verurteilt, die von ihnen verbüßt wurden. An der Stelle im Mühlholz, an der der Pfarrer Nihus erschlagen wurde, errichteten die Nationalsozialisten, Jahre später, einen Gedenkstein. In der Nacht zum 19.03. wird von bewaffneten Arbeitern die Wohnung des Betriebsleiters der Rohpappenfabrik Kamp gestürmt. Er wird erschossen, vermutlich weil er die Herausgabe von Waffen verweigerte.  

 

 


27.03.

 


Die Opfer der Arbeiter des Kapp-Putsches werden auf dem Ammendorfer Friedhof beigesetzt.

 

 


01.05.

 


Planena wird in Ammendorf eingemeindet.

 

 


05.05.

 


Pfingsten-Schneefall und Frost. Die Obsternte ist beeinträchtigt.

Im Mai kam es wegen der Benutzung des Saales für die Turnstunden mit dem Vereinswirt Fritz Helm, zu ernsten Auseinandersetzungen. Da eine Einigung nicht zustande kam, verließ der Ammendorfer Turnverein, nachdem er 36 Jahre dem Lokal die Treue gehalten hatte, dasselbe und zog nach dem „Goldenen Adler“.

 

 


01.06.

 


Radewell, Osendorf und Burg werden in die Gemeinde Ammendorf eingegliedert.

 

 


06.06.

 


Reichstagswahl

In Ammendorf wurde wie nachstehend aufgeführt gewählt:

Partei

Stimmen

Deutschnationale              

495

Deutsch. Volkspartei

389

Zentrum

46

Dtsch. Demokratische Partei

369

SPD

438

USPD

3941

KPD

144

 

 

 


Juli

 


Die Faustballmannschaft des TV Ammendorf erringt seit ihrem Bestehen erstmals den Titel des Bezirksmeisters.

 

 

 


01.12.

 


Ammendorf hat nun 11 804 Einwohner.

In Ammendorf arbeiten 13 Bäckermeister, 12 Fleischermeister, 5 Schmiedemeister, 3 Stellmachermeister, 4 Schuhmacher, 6 Gärtnereien, 1 Molkerei, mehrere Kolonialwarengeschäfte, 11 Lebensmittelgeschäfte, 30 Gaststätten.

Albert Kohlheim sen. erwirbt von Ferdinand Haverkorn die Gaststätte „Zur Warte“ und den kleinen Laden. Er betreibt den Laden und die Gaststätte bis zu seinem Tode im Jahre 1934. Frau Dora Kohlheim verpachtet die Gaststätte an Frau Frieda Böhme.

In diesem Jahr wurde die „Körnerlinde“ in Radewell mutwillig zerstört.

Der Wandergenosse Franz Probst gründete in diesem Jahr die Ortsgruppe der Naturfreunde. Er wurde ihr Obmann und blieb es bis zur Auflösung durch die NSDAP im Jahre 1933. Die Versammlungen der Naturfreunde fanden erst im „Burgschlößchen“ statt. Später erbauten sich die Naturfreunde ihr eigenes Heim auf dem Hopfenberg.

Um 1920 besitzt die Radeweller Pfarre 142 Morgen Acker, 13 Morgen Wiese und 5 Morgen Werder.

Im Straßenbahndepot Ammendorf wird die Reparaturwerkstatt durch den Anbau von Räumen vergrößert. Der Maschinenpark wird vervollständigt.

Die Häuser Brückenstraße 73-78 werden von der Grube von der Heydt für Betriebsangehörige errichtet. Auch in der „von der Heydt Straße“ (jetzt Gottfried-Lindner-Str.) entstehen Wohnhäuser.

 


1921

 


19.03.

 


Hundertschaften der Schutzpolizei besetzen unter fadenscheinigen Begründungen, wie z.B. Schutz vor Betriebsdiebstählen, Betriebe in Ammendorf, Merseburg, Schafstädt, Teutschenthal und im Mansfelder Land.

Die Bezirksleitung der VKPD Halle-Merseburg gab daraufhin einen Aufruf heraus:

„Nicht durch Demonstrationen könnt ihr diesen Kampf führen. Verweigert eure Arbeitskraft überall dort, wo man eure Arbeitsstätte durch Militär oder Sipo besetzt. Duldet nicht, dass eure friedliche Wohnstätte ein Aufmarschgelände der Konterrevolution wird.  Arbeiter! Arbeiterinnen! Eine schwere Entscheidung liegt vor euch. Zeigt euch würdig der historischen Stunde. Seid freie Männer, keine Sklaven.“

 

 


20.03.

 


In den meisten der Ammendorfer Fabriken finden Betriebsversammlungen statt. Sie beschließen, bei Besetzung durch die Schutzpolizei sofort die Arbeit niederzulegen.

 

 


21.03.

 


Für den Mansfelder Raum wurde der Generalstreik beschlossen. Der Großteil der Belegschaften der Riebeck’schen Montanwerke AG ( Halle ) treten ebenfalls in den Streik

 

 


22.03.

 


Es kommt zu Zusammenstößen mit der Polizei. Das war der Beginn der bewaffneten Auseinandersetzung.

 

 


24.03.

 


Der Reichspräsident Friedrich Ebert (SPD) verhängt den Ausnahmezustand über die Provinz Sachsen.

 

 


28.03.

 


Ammendorf wird von den Arbeitertruppen unter Führung von Max Hoelz besetzt. Hier wollte sich Max Hoelz mit den bewaffneten Leuna-Arbeitern vereinen, um gemeinsam gegen die Schupo-Einheiten in Halle zu ziehen. Diese Vereinigung misslang. Bei den weiteren Aktionen wurde eine Schupo-Einheit auf dem Beesener Gut von den Arbeitern eingeschlossen. Das Postamt, der Bahnhof, die Eisenbahnbrücke wurden durch Sprengung teilweise beschädigt. Das Stellwerk wurde zerstört. Karl Meißner sen. ist als Kurier eingesetzt. Weiteren Schupo-Einheiten aus Halle gelang die Befreiung der Eingeschlossenen. Der Kampf verwandelte sich in einen harten Häuserkampf, in dem die Arbeiter von der Ammendorfer-Bevölkerung aktiv unterstützt wurden. In diesen erbitterten Gefechten fielen 30 Arbeiter und 70 wurden gefangen genommen. Am Bahndamm der Kasseler-Bahn verteidigten sich die Arbeiter gegen 6 Polizeihundertschaften, die dann mit Geschützunterstützung den Widerstand der Arbeiter brachen.

In Radewell wurde in  der Regensburger Straße der 15- jährige Lehrling Karl Meißner von der Polizei erschossen. Es ist der Sohn des Radewellers Karl Meißner. Von der Ammendorfer Jugend wurde an dieser Stelle 1949 eine Gedenktafel angebracht. Diese Gedenktafel wurde 1989  entfernt.

Neben Max Hoelz  ist Karl Plättner ein bekannter Führer einer Kampfgruppe der bewaffneten Arbeiter. Am Morgen des Ostermontages überfällt er mit vier Mann, bewaffnet mit Karabinern und Handgranaten die Chemische Fabrik Buckau in Ammendorf und erbeutet 33 000,- RM und Platinbestände im Wert von 60 000,- RM. Bei dieser Aktion gab er sich als Max Hoelz aus und hinterließ eine Quittung mit der Unterschrift „ Bezahlt Max Hoelz.“  Es war nicht das erste Mal, das sich Karl Plättner als Max Hoelz ausgab, um seinen Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen.

Zu der Kampfgruppe Plättner gehörten u.a. Karl Meißner (Schmied aus Radewell), Paul Töpfer (Maurer aus Bruckdorf), Alfred Menzel (Monteur aus Halle), Walter Hölzel (Maurer aus Dresden), Friedrich Lewandowsky (Bauarbeiter aus Berlin), Friedrich Fischer (Schlosser aus Berlin), Oskar Jandke (Maschinenarbeiter aus Caputh), Karl Hess (Metallarbeiter aus Berlin), Karl Reimann (Gürtler aus Halle), Otto Giesecke (Maschinist aus Ammendorf), Otto Neitzel (Buchhändler-Gehilfe aus Leipzig), Martha Ebert (Fabrikarbeiterin aus Halle), Martha Gaiewski.

 

 


29.03.

 


Bei Gröbers kam es zu einem Gefecht mit der Schutzpolizei in deren Verlauf diese Truppe zurückgeschlagen werden konnte. Der Kampf hatte der Schupo-Einheit 11 Tote (darunter 2 Offiziere) und 10 Verwundete gekostet.

Die Märzkämpfe in Mitteldeutschland forderten ca. 145 Opfer auf Seiten der Arbeiterinnen  und Arbeiter. 6 000 wurden eingekerkert und 4 000 von ihnen zu insgesamt 3 000 Jahren Zuchthaus oder Gefängnisstrafen verurteilt.

 

 


01.06.

 


Der Ammendorfer Kanu-Club wird gegründet .Die Farben des Clubs sind weiß-grün. Das Clubabzeichen ist ein Wimpel in diesen Farben mit den Initialen A.K.C.

Der TV Ammendorf  hat eine Knabenabteilung mit 30 Jungen ins Leben gerufen. Sie wird von Otto Wilde geleitet.

 

 


Juli

 


Zum Bezirksturnfest tritt der TV Ammendorf mit 85 Teilnehmern an. Sieger der 1.Stufe werden Fritz Opfermann und Hermann Schröter. Sieger der 2. Stufe sind Otto Zimmermann und Paul Zimmermann. 

 

 


13.10.

 


Die Kampfgruppe Karl Plättner überfällt am helllichten Tage das Büro im Tagebau Bruckdorf (Alwiner Verein) und erbeutet 101 530,- Mark. Die versehentlich mitgenommene Sparbüchse mit dem Notgeld der Gewerkschaft wird dem Kassenführer der „Grube Alwine“ Ehricht am 29.10.1921 zurückgegeben.

Die Gemeinde Ammendorf hat eine Berufsschule mit hauptamtlich tätigen Lehrern aufgebaut.

Auf dem Betriebsgelände des Straßenbahndepots Ammendorf wurde ein Wohnhaus mit sechs Betriebswohnungen fertig gestellt.

Der Wohnungsbau geht weiter, die Häuser in der Brückenstraße 67-72 und 91-94, Siedlerstraße 1-8 und Kanenaer Straße 1-31 (ungerade Hausnummern) werden errichtet.

 


1922

 

 

 


Inflation. Die Kleinhandelspreise steigen ins Unermessliche. Einige Beispiele:

Ware

500 g

1914

(Mark)

Juni 1922

(Mark)

Dez. 1922

(Mark)

10.02.1923

(Mark)

25.10.1923

(Mark)

Schweinefleisch

1,00

64,00

900

5.200

15.000.000.000

Butter

1,20

80,00

1.700

7.400

 

Margarine

0,50

40,00

1.100

5.400

 

Kartoffeln

0,03

2,30

10,00

40,00

 

Brot

0,45

22,00

5.000

22.000

6.800.000.000

 

 

 


03.02.

 


Karl Plättner und Karl Meißner werden im Gasthof „Lüdderitzberg“ in Halle von einem großen Polizeiaufgebot verhaftet. Karl Plättner wird in einem langwierigen Prozess zu 10 Jahren Haft verurteilt. Karl Meißner erhält 8 Jahre. Ihnen wird zugutegehalten, dass sie bei all ihren Überfällen niemand verletzt oder umgebracht haben.

In der Haft löst sich Karl Plättner von seinen anarchistischen Ansichten und tritt wieder der KPD bei. 1928 wird er aus der Haft entlassen. Als ehemals bekannter Kommunist wird er 1933 in ein Konzentrationslager verbracht. Er stirbt am 04.06.1945 durch das Martyrium der faschistischen KZs geschwächt und wird auf der Kriegsgräberstätte am Nagelberg in der mittelfränkischen Stadt Treuchtlingen beigesetzt. Die Grabinschrift lautet: „ Schwört ab der Gewalt und rettet den Menschen im Menschen.“

 

 


01.04.

 


Die „Männerliedertafel Ammendorf“ führt Schillers Lied von der Glocke in der Rombergischen Vertonung zum ersten Male auf.

Friedrich Rothe (SPD) wird Gemeindevorsteher in Ammendorf.

In Ammendorf herrscht Wohnungsnot. Auf dem Gelände der Munitionsanstalt auf der Silberhöhe werden in 5 Pulvermagazinen 19 Wohnungen eingerichtet. Dies ist der Beginn des Baus der so genannten „Siedlung Silberhöhe“.

In der Ellernstraße werden 2 Häuser für je 12 Familien gebaut.
In der Steinstraße baut die Firma Gottfried Lindner Wohnungen für ihre Mitarbeiter.

In der Brückenstraße und in der Kanenaer Straße geht das Baugeschehen weiter. In der Brückenstraße werden die Häuser 61-66 und in der Kanenaer Straße die Häuser 33-43 (ungerade Hausnummern) errichtet.

Die Gemeinde richtete besonders für die Bürger, die von der Arbeitslosigkeit betroffen waren, eine Armenküche und einen Aufwärmraum ein. Dies erfolgte im Gebäude des Fleischers Bauermann in der Halleschen Straße.

Nach Abbruch der Schießstände am Schützenhaus wurde dort ein neuer Fußballplatz, unter aktiver Mitwirkung der Sportler, für den AFC 1910 errichtet. Das erste Spiel fand gegen 98 Halle statt und wurde mit 0:3 verloren.

Auf der Grube von der Heydt erfolgt die Umstellung der Kohleförderung im Untertagebetrieb auf den Abbau im Tagebau.

Der Generaldirektor der Gottfried Lindner AG,  Heinrich Lindner, übergibt die Geschäftsführung des Unternehmens an Hermann Traus.

 


1923

 

 

 


Der Pfarrvikar Clemens Wittelsbach betreut die katholische Gemeinde. Zur Gemeinde gehörten 60 schulpflichtige Kinder. Der Wunsch nach einer katholischen Schule wurde immer lauter. Der Pfarrvikar  Wittelsbach fuhr wiederholt ins Eichsfeld und hielt dort Bettelpredigten um Geld für den Schulbau aufzutreiben. Die Gemeinde gründete eine eigene Baukasse. An einem Sonntag wurde im gesamten Bereich der Diözese Paderborn für die Schule kollektiert. Die größte Summe stellte der Bonifatiusverein zur Verfügung. Das Grundstück  Am Hohen Holz 20 wurde gekauft.

Das Lederkohle- und Härtemittelwerk P. Eisenschmidt beginnt mit der Produktion.

Die „Ammendorfer Mühlenwerke und Brotfabrik AG nimmt die Produktion von Spezial-Zwieback und sonstigem Feingebäck auf. Sie wird in Ammendorfer Zwieback und Mühlenwerke umbenannt. Der Vertrieb erfolgt im gesamten Deutschen Reich.

 

 


April

 


Der TV Ammendorf wird in die Arbeitsgemeinschaft der Halleschen Turnerschaft aufgenommen.

Die Inflation wird immer stärker. Der Wochenlohn eines Arbeiters reicht kaum noch für ein Brot und 250 Gramm Margarine.

 

 


21.05.

 


Das Stiftungsfest des Kaninchenzüchtervereins „Fortschritt“ findet im Burgschlößchen statt. Als Saalmiete müssen im Voraus 8 100,- M bezahlt werden. Den Einnahmen von 81 340,- M stehen Ausgaben von 61 425,- M gegenüber. Für den Erlös werden angeschafft:

  • 1 kleine Waage für 10 000,-M;
  • 3 Stempel für 395 000,- M;
  • 2 Stempelkissen für 100 000,- M;
  • 1 Brückenwaage und Gewichte für  301 500,- M.

Die Gemeinde Ammendorf kauft dem Bauer Lindner das Land hinter dem Schulhof der Radeweller Schule ab. Auf dieser Fläche wird das Gebäude der Mittelschule errichtet in das bereits 1924 die ersten Klassen einzogen.

 

 


06.05.

 


Geistliche Abendmusik in der Ammendorfer Kirche zum Gedächtnis an zwei Großmeister heiliger Tonkunst – Johann Sebastian Bach und Max Reger.

Ausführende: Erna Bönold (Alt), Walter Kleine (Violine)  Walter Riemann (Cello),

Rudolf Siebenbrodt (Orgel und Chorleitung), Karl Balthasar (Orgel). Das Programm zum Preise von 300,- Mark berechtigt zum Eintritt.

 

 


Juni

 


Rassegeflügelzüchter aus Osendorf, Radewell, Burg, Ammendorf und Beesen gründen einen Zuchtverein. Die Namen der aktiven Betreiber dieser Vereinsbildung sind nicht bekannt.

 

 


Juli

 


13. Deutsches Turnfest in München. Die Sicherung der Verpflegung der Ammendorfer Teilnehmer bereitete dem TV große Schwierigkeiten, da das Geld mit jedem Tag immer mehr und mehr entwertet wurde. Es half auch nicht viel, dass ein Turnbruder seinen schönen Schnauzbart auf dem Altar des TV opferte. Ein treffendes Bild dieser Zeit gibt uns das Ergebnis einer Sammlung in einer Vereinsversammlung, die 379 765,- Mark erbrachte und nicht zur Anschaffung eines Faustballes genügte. Die Turner erringen im Faustball die Gaumeisterschaft. Die Turnerinnen werden Gaumeister im Trommelballspiel.

Die Firma „Gottfried Lindner AG“ errichtet für ihre Mitarbeiter in der Steinstraße eine Siedlung. Die Gemeinde Ammendorf  errichtet noch 2 Zwölffamilienhäuser in der Elsterstraße. In der Brückenstraße werden die Häuser Nr. 59-60 und in der Kanenaer Str. 45-47 (unger. Hausnummern)  errichtet.  

Aus dem „Arbeiter-Gesangsverein“ spaltet sich der „Freie Männerchor Ammendorf“ ab. Chorleiter wird der Musiklehrer Engelmann. Der „Arbeiter-Gesangsverein“ besteht als „Gemischter Chor“ weiter.

Die Hallesche Bäckereimaschinen-Fabrik Rausch & Filbry Ammendorf (Hallesche Straße 141) setzt eigenes Notgeld in Umlauf. Im September Scheine zu 50 Millionen und 100 Millionen Mark, im Oktober zu 5 Milliarden und 10 Milliarden Mark. Alle Scheine waren bis zum 12.Dezember 1923 gültig.

 

 


20.11.

 


Ende der Inflation. Für 1 Billion Mark (1.000.000.000.000) erhielt man 1 Rentenmark. Geldscheine und Konten unter 1 Billion, z. B Mrd., Mio., wurden nicht umgetauscht.

Ein ungelernter Arbeiter verdiente = 0,23 RM / Std.

Ein Facharbeiter verdiente             = 0,24 RM / Std.

 

 


1924

 


22.06.

 


Festgottesdienst zur Glockenweihe in der Ammendorfer Kirche. Kästen an der inneren Kirchentüre waren zur Aufnahme von Dankopfern angebracht. Die Spenden dienten zur Begleichung der letzten Kosten für das Geläut.

Die Gemeindeverwaltung beschließt den Aufbau von Kleinwohnungen im Ellernblock.

 

 


27.07.

 


Die Schützengesellschaft Ammendorf 1905 weiht den Schießstand im Schießhaus Planena ein.

 

 


28.09./01.10.

 


In Ammendorf findet eine Gewerbe- und Industrieausstellung im“ „Goldenen Adler“ statt.

 

 


07.12.

 


Reichstagswahl

In Ammendorf entscheiden sich die Wähler wie folgt:

Partei

Stimmen

Deutschnationale Partei

1071

Deutsche Volkspartei

602

NSDAB

99

Zentrum

87

Deutsche Demokratische Partei

366

SPD

1000

USPD

55

KPD

2709

Splitterparteien

190

 

Auf dem Gelände des Straßenbahndepots wurde ein Zweifamilienhaus für Betriebsangehörige fertig gestellt.

Im Ammendorfer Turnverein wurde eine Handballabteilung gegründet. Auch ein Spielmannszug wurde zusammengestellt. Die Faustballmannschaft wurde Bezirks- und Gaumeister. Otto Blechschmidt wird Gaumeister im Schlagballweitwurf und wird 3. bei den Deutschen Meisterschaften in Hannover. Im Zehnkampf siegt er im Verlaufe des Jahnturnens in Halle.

Dr. Hermann Traus wird Generaldirektor der Gottfried Lindner AG.

 


1925

 


01.01.

 


Der Betriebsdirektor der Hugo Stinnes Riebeck Montan- und Oelwerke Gustav Heckmann begeht sein 25 jähriges Dienstjubiläum bei der Firma.

 

 


02.01.

 


Zu
Ehren des Jubilars Gustav Heckmann wird in der Broihanschenke zu Beesen ein Bierabend durchgeführt, an dem 121 honorige Gäste aus Halle und Ammendorf teilnehmen.

 

 


16.01.

 


Scheunenbrand im Grundstück des Landwirts Ochse, Hallische Straße 187 , durch Kurzschluss der elektrischen Leitung. Als die freiwillige Feuerwehr auf der Brandstelle eintraf, stand die Scheune voll in Flammen. Zum Schutze der angrenzenden Wohn- und Stallgebäude ging die Wehr mit drei Schlauchleitungen aus dem Hydranten in Tätigkeit. Dann kam die Autospritze mit drei Schlauchleitungen, mit Wasser aus der 250 Meter entfernten Elster, zur Brandbekämpfung zum Einsatz. Die dann eintreffende Fabrikfeuerwehr der Firma Gottfried Lindner unterstützte die Löscharbeit durch eine Hydrantleitung, während die Betriebsfeuerwehr der Ammendorfer Papierfabrik von der Elster mit ihrer Motorspritze Wasser gab. Der Brand wurde dann in kurzer Zeit gelöscht. Weiter anrückende Wehren der Chemischen Fabrik Buckau und der Ortschaften Schkopau und Collenbey brauchten nicht mehr in Tätigkeit zu treten.

Die Naturfreunde weihen ihr Bootshaus ein. Dies erfolgt unter großer Anteilnahme der Thüringer Naturfreunde. Das Haus wurde von arbeitslosen Mitgliedern der Naturfreunde-Ortsgruppe Ammendorf gebaut. Vorsitzender der Ortsgruppe war Franz Probst.

 

 


01.04.

 


Die einklassige katholische Privatschule wird in den beiden unteren Räumen Siebenhufenstraße  2 eröffnet. Unterrichtet  werden 44 Kinder vom Lehrer Dietrich.

Der Turnerinnenabteilung des TV Ammendorf wird eine Mädchenabteilung angegliedert.

 

 


01.06.

 


Volkszählung:

Die Großgemeinde Ammendorf hat 12 180 Einwohner. Davon sind 10 478 evangelisch, 485 katholisch, 40 gehören sonstigen christlichen Gemeinschaften an und 4 sind jüdischen Glaubens.

Auf der Grube „von der Heydt“ wird der Braunkohlenabbau unter Tage eingestellt. Die Gewinnung der Kohle erfolgt nur noch im Tagebau. Es beginnen die Planungsarbeiten für den Umbau des Ammendorfer Reviers. Die beiden nahe beieinander liegenden Tagebaue „von der Heydt“ und “Hermine Henriette I“ sollen zum gemeinsamen Tagebau „von der Heydt“ vereinigt werden. Dieser Tagebau soll mit modernen Geräten für die Abraum- und Kohlegewinnung ausgerüstet werden. Des Weiteren wurden eine Reparaturwerkstatt und eine Umformeranlage geplant. Für den Kohlentransport wurde die Großraumförderung auf Normalspurgleisen vorgesehen. Vom Drehpunkt des Tagebaues aus wurden Kohlebahnen zur Brikettfabrik Hermine Henriette I in Osendorf und von dort weiter zur Brikettfabrik von der Heydt (Ammendorf) vorgesehen. Für den geplanten Umbau wurde eine Kreditsumme von 4 558 000,- M veranschlagt.

Eine Fernbahn vom Tagebau Hermine Henriette II nach Leuna und das Anschlussgleis zur Brikettfabrik Hermine Henriette I wurden konzipiert.

Im Chemischen Werk Ammendorf werden die veralteten Johannsen-Elektrolysezellen durch Siemens-Billiter-Zellen in 2 Serien von je 47 Bädern (10 000 A) ersetzt.

Beim Jahnturnen in Halle erringt Otto Blechschmidt im Zehnkampf den 2.Platz und siegt im Speerwurf. Im volkstümlichen Turnen wird Otto Blechschmidt zweifacher Gaumeister.

Die Faustball Mannschaft des Ammendorfer TV erringt erneut den Gaumeistertitel. Der 29-jährige Dr. med. Franz Wolff eröffnet in der heutigen Georgi-Dimitroff-Str. 61 seine Arztpraxis.

Die Volksschule Radewell muss erneut erweitert werden. Neben der Mittelschule erfolgt der Anbau. Gleichzeitig begann man mit dem Bau der Turnhalle, die von den Schülern der Volks- wie auch der Mittelschule genutzt wurde. In diesem Zusammenhang wurde unter der Turnhalle eine Zentralheizung gebaut, die die Gebäude mit Wärme versorgte. Im Gebäude an der Straße verblieb die Ofenheizung in den Räumen bis 1929.

 

 

09.11.

 

Erster Spatenstich zur Errichtung der katholischen Schule Am hohen Holz 20.

 


1926

 


03.03.

 


Der Radeweller Sinti Johann Watosch wurde in Magdeburg im Streit von einem Sinti Anton Lehmann aus Zeitz erschossen. Er liegt auf dem Neustädter Friedhof in Magdeburg begraben. 1998 war sein Grab ist noch vorhanden.

 

 


22.03.

 


Richtfest der Katholischen Schule. Der frostfreie Winter ermöglichte den schnellen Baufortschritt.

 

 


23.03.

 


Auf der Gemeindevertreter-Sitzung wird dem Gemeindevorsteher die Vollmacht erteilt, über eine angebotene Anleihe von 1 Mio. M zum Zwecke des Schulneubaues mit der Preussischen Bodenkreditgesellschaft in Berlin zu verhandeln.

Die Familie Lange eröffnete das neue Ammendorfer Kino, die „CT-Lichtspiele“ in der Beesener Str. (heute Georgi-Dimitroff-Str.). Das Kino bot 250 Besuchern Platz.

Der Ammendorfer Turnverein bildet eine Schwimmabteilung, nachdem an der Saale-Brücke bei Schkopau ein Flussbad eingerichtet wurde. Der TV wird Mitglied  der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft.

Im „Dreierhaus“ in Osendorf wird der Arbeiter Radfahrverein „Solidarität“ gegründet. Auch der „Raucher-Club Osendorf“ hat hier seine Heimstatt.

Dr. Lic. Karl Walter Erich Delius wird Pfarrer in Beesen.

 

 


16.05.

 


Die neuen Glocken für die Radeweller Kirche werden geweiht.

 

 


02.06.

 


Die Frau von Max Hoelz spricht auf einer Massenkundgebung in der Burg unter dem Motto: „Heraus mit den politischen Gefangenen“ zur Amnestie aller politischen Häftlinge der Märzereignisse von 1921.

 

 


01.08.

 


Einweihung der katholischen Schule durch Herrn Dechanten Dr. Winkelmann. 

 

 


03.08.

 


Der Schulbetrieb in der katholischen Schule wird aufgenommen. Alle Lehrer, die während des Bestehens der Schule angestellt waren, verzichteten wegen der großen Armut der Gemeinde auf 20% ihrer Besoldung. Es waren die Lehrer Dietrich; Vetter; Taschinski; Budenz und Heydt sowie die Lehrerinnen Neveling, Käss und Naget. Die Kinder gingen täglich zur Schulmesse und am Sonntag 14°° Uhr war Andacht und Christenlehre.

 

 


06.09.

 


In einer Versammlung des Schrebergartenvereins I Ammendorf wird die Trennung und Neugründung des Schrebergarten Vereins e.V. „Frohsinn Ammendorf“ beschlossen. Die Trennung war erforderlich durch den unmittelbar bevorstehenden Bau der neuen Schule in der Friedenstraße. Dem neuen Verein gehören 24 Mitglieder an. Die Gemeinde Ammendorf stellte ein Gelände südlich der Gasanstalt zur Pacht zur Verfügung. In die Leitung wurden gewählt

Julius    Winkler                1.Vorsitzender

Paul       Flemmig               Stellvertreter

Karl       Heine                    Kassierer                              

Otto        Schneider             Schriftführer

Als Monatsbeitrag wurde 1,- RM festgelegt. Die Pacht für einen großen Garten betrug 6,- RM und für einen kleinen Garten 4,- RM.

 

 


12.09.

 


Die außen und innen vollständig erneuerte Radeweller Kirche St Wenzel wird geweiht. Der Ortspfarrer Sup. a. D. Bodenstein kann dazu den Oberhirten des Provinzialkirchensprengels, Herrn Generalsuperintendenten I. Schöttler aus Halle begrüßen, der die feierlichen Handlungen ausführt. Ein gemeinsames einfaches Essen nimmt die Gemeinde zu Mittag in Lindners Gaststätte ein.

 

 


18.10.

 


In der neu gegründeten Schrebergartenanlage Frohsinn Ammendorf wurde die äußere Umzäunung fertiggestellt. Mit der Herstellung der inneren Zäune wurde begonnen. Die Wasserversorgung wurde mit einem Anschluss vom Gaswerk gesichert.

Das Straßenbahndepot wurde erweitert: Die Wagenhalle wurde vergrößert, ein neuer Materialschuppen wurde errichtet, das Verwaltungsgebäude wurde ausgebaut und eine Autobusgarage aufgebaut.

Im Tagebau Alwiner Verein (bei Kanena) wird die erste Abraumförderbrücke in Betrieb genommen.

Im Verlaufe des Jahres erringt die Faustballmannschaft des TV Ammendorf erneut den Gaumeistertitel und rückt in die Kreismeisterklasse auf.

 


1927

 

 

 


Die Bergarbeiter Siedlung in der oberen Brückenstr. und in der oberen Kanenaer Str. (nördliche Seite) wurde bezogen. Im „Volksmund“ wird sie als „Negersiedlung“ bezeichnet.

 

 


31.05.

 


Erich Neuß schreibt unter anderem in seinem Artikel: „Papier-Industrie im hallischen Wirtschaftsbezirk“

„Die Radeweller Papierfabrik ist mit 90 000 kg täglicher Erzeugung wohl die größte Anlage ihrer Art im weiteren Mitteldeutschland. Sie arbeitet heute mit vier Papiermaschinen und verbraucht in ihrer Holzschleiferei jährlich 55 000 Raummeter Fichtenholz.“

Im Mai wird Karl Meißner begnadigt. Auf dem Leipziger Hauptbahnhof bereiten ihm die Ammendorfer Arbeiter einen triumphalen Empfang.

 

 


18.10.

 

Die Friedenschule wird eingeweiht. Die Rede hält der Ortsvorsteher Friedrich Rothe, nachdem alle Schüler von der alten Schule bis in die Friedenstraße marschiert waren und vor der mit Fahnen und Girlanden geschmückten Schule Aufstellung genommen hatten. Die Baukosten betrugen 400 000 RM. Bemerkenswert an der neuen Schule sind: Speiseraum, Ärztezimmer, Hauswirtschaftsraum und die ein Jahr später fertiggestellte Turnhalle mit einem Wannenbad-Trakt und Duschräumen. Es besteht die Absicht, über der Turnhalle zu einem späteren Zeitpunkt eine Aula zu errichten. Geldmangel verhindert die sofortige Realisierung, die dann auch später nicht mehr vollzogen wurde. Rektor ist Herr Girke.

Die alte Schule am Küsterberg wird nach erfolgtem Umbau (Zwischenbau des Turm-und Treppengebäudes) Rathaus der Gemeinde. Bauingenieur ist ein Herr Joly, der auch Feuerwehrhauptmann von Ammendorf ist. Gemeindebauführer ist zu dieser Zeit Herr Gerhard Haring dessen Bruder Hans in der Siebenhufenstraße ein Baugeschäft führt.

 

 


10.11.

 


Werner Piechocki wird in der Hindenburg-Str. 58, heute Georgi-Dimitroff-Str., geboren. Er ist später Doktor der Germanistik und als Direktor des Stadtarchivs von Halle tätig (1951-1994)

Im Jahr 1927 ist der Arbeiterverein „Turn- und Sportverein Fichte Ammendorf e.V.“ der Mitglieder stärkste Verein in Ammendorf. Ihm gehören an:

  • ein Spielmannszug,
  • eine Turnmannschaft,
  • vier Fußballmannschaften,
  • und zwei Handballmannschaften.

Das Spiel- und Sportgeschehen erfolgte auf dem Sportplatz an der Radeweller Str. Die Gemeinde hatte dem Verein den Sportplatz unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

Ein bekannter Sportler von Fichte Ammendorf war Albert Wöhlmann, der in der Handballmannschaft das Tor hütete. In der Auswahlmannschaft von Deutschland stand er u.a. auch gegen Österreich im Tor.

 

Es wird das Gebäude der Zweigstelle der Sparkasse des Saalkreises in der heutigen G.-Dimitroff-Str. gebaut. Bis dahin befanden sich die Geschäftsräume der Sparkasse in der Regensburger Str.1.

Ammendorf wird durch eine Fernleitung vom Gaswerk Holzplatz Halle aus mit Gas versorgt.

Im Straßenbahndepot wurde ein weiteres Wohnhaus mit sechs Wohnungen errichtet.

Das Spirituosengeschäft Werner Spiering in der Hauptstraße wird gegründet. Die Spirituosen werden von Spiering selber hergestellt und lose bzw. auf Flaschen abgezogen verkauft.

Im Verlaufe des Jahres wurde damit begonnen, den Tagebau von der Heydt und den Tagebau Hermine-Henriette I zu einen Großtagebau zu vereinen. Dadurch sollte die Braunkohlenförderung erhöht werden. Der anfallende Abraum konnte auf der Innenkippe nicht verstürzt werden. Deshalb wurde östlich der Ortslagen Osendorf und Radewell eine Hochhalde angelegt, die in den späteren Jahren bepflanzt wurde.

Es wird mit dem Bau der Industriebahn vom Ammoniakwerk Merseburg (Leunawerk) zu den Tagebauen Hermine Henriette I und II und von der Heydt begonnen.

Kurt Rothe vom „Ammendorfer-Kanu-Club“ (A.K.C.) wird im Faltbooteiner Deutscher Meister auf der Langstrecke.

Der Ammendorfer TV hat 220 Mitglieder (darunter 26 Knaben und 33 Mädchen.

Otto Blechschmidt wird Gaumeister im Speerwerfen. Im Verlaufe des Jahres wurde im Wasserwerk Beesen ein neues Maschinenhaus errichtet, welches mit den ersten elektrisch angetriebenen Kreiselpumpen als Reserve für die bestehenden dampfgetriebenen Pumpmaschinen ausgerüstet wurde. Die vollständige Umrüstung des Wasserwerkes auf elektrisch angetriebene Pumpen erfolgte 1947. Die letzten mit Dampf angetriebenen Pumpen wurden 1955 ausgebaut.

 


1928

 

 

 


Der Sportplatz Ammendorf wird zur Nutzung übergeben (Stadion).

 

 


10.04.

 


Wolfgang Engel wird in der Regensburger-Str.20 geboren. Er wird später Prof. Dr. rer. Nat. für Mathematik (Algebra und Geometrie) an der Rostocker Universität.(1959-1993).

Die Arbeiterchöre schließen sich zum Arbeitersängerbund zusammen.

Im April fanden in der Dölauer Heide Waldläufe statt, an denen Mannschaften des TV Ammendorf teilnahmen. Dabei errangen die Schülermannschaften der Turner und Turnerinnen  den ersten Platz. 

Die Ammendorfer Arbeiter haben sich eine starke und schuldenfreie KONSUM-Genossenschaft aufgebaut. Zu ihr gehören: Der Neubau neben dem Rathaus als Verwaltungsgebäude, im Hof die eigene Bäckerei und 7 Filialen (Verkaufsstellen) und zwar

  • im Verwaltungsgebäude,
  • in Beesen (Wörmlitzer Str.),
  • auf der Silberhöhe,
  • in Ammendorf (Friedenstr.),
  • in Osendorf in der Talstr. und im alten Bauernwinkel  sowie
  • im Dorf Korbetha

Geschäftsführer war bis 1933 R. Hirsemann. Kassierer K. Rothe.

 

 


03.06.

 


Die A-Staffel des TV Ammendorf  wird  1.Sieger beim Gaustaffellauf Rössen – Merseburg.

 

 


17.07.

 


Karl Plättner wird begnadigt.

 

 


19.09.

 


Nach Abschluss des Umbaus erfolgt die Einweihung des Ammendorfer Rathauses.

Max Hoelz, der am 18.07.1928 aus dem Zuchthaus Sonnenburg entlassen wurde, spricht noch im gleichen Jahre auf einer Kundgebung zu den Ammendorfer Arbeitern.

 

 


Oktober

 


Bei dem Jungmannfechten in Naumburg erreicht Otto Gutschalk ( TV Ammendorf ) den 3.Platz. Erich Herrmann wird 7.Sieger.

 

 


23.11.

 


Feierliche Einweihung der Turnhalle der Friedenschule. Die Sportler des  TV Ammendorf haben nun erstmals eine Turnhalle mit Sprossenwand, Kletterstangen und Rundlauf, wie man es sich als Turner nicht besser wünschen kann.

 

 


07.12.

 


Die Männerliedertafel Ammendorf“ bringt Max Bruchs „Frithjof“ zur Aufführung. Anlass ist das 50 jährige Stiftungsfest. Der Pfarrer Balthasar erklärt sich bereit, die Chronik der Ammendorfer-Männerliedertafel zu schreiben.

Im Jahre 1928 wird die „Deutsche Quarzschmelze Gleichmann“ in der Eisenbahnstr. eröffnet. Später lässt sich auf diesem Gelände die PGH Propangas nieder.

Die Evangelische Frauenhilfe Ammendorf- Beesen wurde ins Leben gerufen. Die Fahne der Vereinigung wird in der Beesener Kirche aufbewahrt.

Karl Hensel wird Pfarrer in Beesen. Er übt das Amt bis 1933 aus. Danach bleibt die Pfarrstelle bis 1949 unbesetzt.

Kurt Rothe wird Deutscher Meister im Einerkajak auf der Kurzstrecke.

Die bei der Vereinigung zum Großtagebau von der Heydt anfallenden Abraummassen werden zu einer Hochhalde aufgeschüttet die in den späteren Jahren aufgeforstet wird.

 


1929

 


31.05./02.06.

 


Ammendorf feiert das 50 jährige Bestehen der „Männerliedertafel Ammendorf“. 91 Mitglieder gehören der Liedertafel an (65 aktive und 26 passive).

Die Chormeister waren:

Gustav Lilie (1878-1898 und 1907-1909)

Richard Sommer (1898-1907)

Albert Heise  (1909-1911)

Martin Schröder (1911-1917)

Rudolf Siebenbrodt (seit 1917)

Am 2.Juni findet in Ammendorf ein großes Sängerfest zu Ehren des Jubiläums statt.

 

 


25.07.

 


In der Radeweller Kirche werden beim Einbau der Heizung drei Gräber freigelegt. Da der Pfeiler der Kirche ungefähr 1130 erbaut wurde, muss die bis jetzt ungestörte Lage der Skelette auf ein späteres Alter schließen lassen.

Beim Gauturnfest in Weißenfels erringen die Ammendorfer Siege durch Otto Gutschalk, Fritz Bernhardt, Otto Zimmermann, Otto Blechschmidt, Kurt Zeising, Gustav Walther, Alwin Schleich und Marianne Ronneburg.

 

 


21.09.

 


Die MÜBAG nimmt in Ammendorf den Busverkehr auf. Es werden zwei Linien eingerichtet. „Beesen - Rathaus Ammendorf“ und „Rathaus Ammendorf – Osendorf“.

 

 


17.11.

 


Gemeindewahl in Ammendorf. Das Wahlergebnis sieht wie folgt aus:

Partei

Stimmen

Anteil

Sitze

SPD

1446

20,3 %

5

KPD

3244

45,4%

11

Ordnungsblock

2459

34,4 %

8

 

 

 


21.11.

 


Die MÜBAG  richtet in Ammendorf mit Bussen den Ortsverkehr ein. Zwei Linien werden betrieben. Die Busse fahren vom Rathaus Ammendorf nach Beesen (Deutsches Haus) und nach Osendorf (Dreierhaus) jeweils im 40-Minuten-Takt. Zeitweilig wurde diese Linie bis nach Bruckdorf verlängert. Die Busse sind im Depot Ammendorf untergebracht. Zum Einsatz kamen in den ersten Jahren Mercedes-Benz-Busse, die 34 Sitzplätze boten. Die Aufbauten waren teilweise in der Gottfried Lindner AG realisiert worden.

Die Mitglieder des Ammendorfer Kanu Clubs 1921, Schnabel und Kurt Rothe gewinnen den Titel des Europameisters  im K2. Als äußeres Zeichen wird ihnen die „Europa“ überreicht Kurt Rothe erringt im Einerkajak auf der Langstrecke den Titel eines Deutschen Meisters. In der Wintersaison wird auf Beschluss des Gemeinderates auf dem Fichteplatz durch die Feuerwehr eine Spritzeisbahn zum Schlittschuhlaufen angelegt. Diese Bahn findet sehr großen Zuspruch, nicht nur von der Ammendorfer Jugend. Aus den umliegenden Ortschaften und aus Halle strömen die Jugendlichen herbei und erfreuen sich am Eislauf. Die Gemeinde Ammendorf hat eine zusätzliche Geldquelle erschlossen.